Berlin. Am 14. Februar begehen Paare rund um den Globus den Valentinstag. Wer gab dem “Tag der Liebenden“ seinen Namen - und welche Bräuche gibt es?
Der Valentinstag am 14. Februar gilt seit Jahrhunderten als der Tag der Liebenden und wird in zahlreichen Ländern weltweit gefeiert. Unklar sind jedoch die Ursprünge der Tradition. Auch darüber, wer der heilige Valentin war, der dem Tag seinen Namen gab, gibt es verschiedene Theorien.
Möglicherweise war handelte es sich bei ihm um einen römischen Priester aus dem 3. Jahrhundert nach Christus, der volkstümlichen Überlieferungen zufolge Rosen an Verliebte verschenkte und verbotene christliche Trauungen vollzog, weiß der Theologieprofessor Manfred Becker-Huberti von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar zu berichten. Angeblich wurde der Priester an einem 14. Februar hingerichtet.
Der heilige Valentin ersetzte den Liebesgott Amor
Jedoch kommt als Valentin auch der Bischof Valentin von Terni infrage, der ebenfalls hingerichtet wurde. Der Bischof von Terni wurde laut Becker-Huberti seit dem 4. Jahrhundert verehrt.
Zwei Geistliche also, die beide als Namensgeber für den Valentinstag infrage kommen. Klar ist lediglich, dass im heidnischen Rom am 14. Februar das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert wurde, bei dem junge Männer und Frauen per Losentscheid auf Zeit miteinander verbunden wurden. Becker-Huberti sagt: "Amor, der Liebesgott stand dabei Pate. Es scheint, als ob Amor gegen den seltsamen Heiligen mit Namen Valentin ausgetauscht wurde."
Unterschiedliche Bräuche zum Valentinstag
Der Valentinstag entstand im Mittelalter vermutlich im deutsch-französisch-belgischen Grenzgebiet. Das Brauchtum ermöglichte Unverheirateten ein sozial kontrolliertes Kennenlernen. In England entwickelte er sich schließlich zum Tag der Liebenden und kam mit den Auswanderern nach Nordamerika, wo er zunehmend kommerzialisiert wurde. Mittlerweile wird der Tag der Liebenden nahezu auf der ganzen Welt gefeiert.
Die Bräuche zum Valentinstag sind unterschiedlich. In England gibt es die Tradition, anonym kleine Liebesgedichte, sogenannte "Valentine Greetings" zu verteilen. Die US-Amerikaner verschickten jedes Jahr zum 14. Februar mehr es als eine Milliarde Grußkarten. Außerdem bekommen in den USA mitunter die Haustiere am Valentinstag ihr Futter sogar aus einem herzförmigen Napf.
Die Deutschen schenken vor allem Blumen zum Valentinstag
In Deutschland beschenken sich Liebende am Valentinstag in erster Linie mit Blumen - vor allem roten Rosen - und Schokolade. In Japan werden am Valentinstag rund 20 Prozent des jährlichen Schokoladenumsatzes erwirtschaftet. Dort sind die Frauen dafür zuständig, die süßen Aufmerksamkeiten zu verschenken, und zwar nicht nur für ihre Liebsten, sondern auch und vor allem für ihre Chefs.
In Finnland ist der 14. Februar ein Freundschaftstag, an dem die Menschen - oft anonym - Karten und Geschenke an diejenigen schicken, die sie mögen.
Kirchen bieten spezielle Gottesdienste rund um den 14. Februar an
Aus Italien stammt ein Valentinsbrauch, der sich zunehmend weltweit verbreitet: Die Liebenden bringen an bekannten Orten, meist an Brückengeländern, Vorhängeschlösser mit ihren Initialen oder Fotos an. Die Schlüssel werden anschließend ins Wasser geworfen, damit das Schloss, das die Liebe symbolisiert, ewig verbunden bleibt. Auch in NRW sieht man inzwischen immer mehr "Liebesschlösser". Die Deutzer Brücke in Köln ist zum Beispiel voll von ihnen.
Mittlerweile wird der Valentinstag auch verstärkt von den Kirchen aufgegriffen. Viele Kirchengemeinden in Deutschland bieten seit einigen Jahren in der Zeit um den 14. Februar Gottesdienste an, in denen Verliebte sich göttlichen Segen holen und Verheiratete ihr Eheversprechen erneuern können. (dapd)