Hamburg. Personelle Konsequenzen nach dem Tod eines elfjährigen Mädchens in Hamburg: Bezirksamtsleiter Markus Schreiber hat angeblich die Leiterin des Jugendamts von ihren Aufgaben entbunden. Zuvor hatte er von Versäumnissen der Behörde erzählt. Die kleine Chantal war am 16. Januar gestorben.

Im Fall der an einer Methadonvergiftung gestorbenen Chantal hat der zuständige Bezirksamtsleiter Markus Schreiber Versäumnisse eingeräumt. "Wir haben uns auf die erste Prüfung durch den Bezirk Harburg verlassen. Außerdem auf die Einschätzung des freien Trägers", wird er in der Zeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe) zitiert. Mit eigenem Personal sei die Wohnung der Eltern nicht aufgesucht worden.

Darüber hinaus habe es Fehler bei der Bestellung, der Eignungsfeststellung und der Kontrolle der Pflegeeltern gegeben, fügte er hinzu. "Zwei Betten für vier Kinder, und dann leben da drei Hunde, zwei davon Kampfhunde - das geht gar nicht." Schreiber zog auch personelle Konsequenzen. Wie bild.de berichtet, muss Jugendamtsleiterin Pia Wolters ihren Posten räumen. Sie hatte noch am Montag versucht, das Jugendamt zu verteidigen.

Chantal war am 16. Januar nach der Einnahme des Heroin-Ersatzstoffes gestorben. Sie war elf Jahre alt.