Washington. . Umweltaktivistin recherchiert in New York. 15 Teenager der dortigen Highschool klagen über seltsame Ausfälle.
Erin Brokovich ist wieder da. Nein, nicht Julia Roberts, die echte. In den 90er-Jahren brachte die Umweltaktivistin gegen erbitterten Widerstand den Beweis, dass Chrom im Grundwasser, abgelassen von einer nahegelegenen Fabrik, zwischen 1960 und 1980 die Menschen von Hinkley/Kalifornien schleichend vergiftet hatte.
Es kam zum Prozess. 333 Millionen Dollar Schadensersatz waren die Folge. Und ein ansehnlicher Kino-Film, in dem Regisseur Steven Soderbergh die strahlend hartnäckig nachbohrende Julia Roberts den Kampf von Brokovich gegen das Schlechte auf Hollywood-Format noch einmal gewinnen ließ.
Schüler klagen über Muskelzuckungen
Seit einigen Tagen hat die echte Erin wieder alle Hände voll zu tun. In Le Roy, einem Städtchen im Bundesstaat New York, klagen 15 Teenager der dortigen Highschool über seltsame Ausfälle, die an das Tourette-Syndrom erinnern; unkontrollierbare Muskelzuckungen mit Potenzial zur Selbstverletzung. Die Ärzte, so berichtete der Fernsehsender NBC, sind mit ihrem Latein am Ende. Und die Eltern mit den Nerven runter. Weil die Behörden Umwelteinflüsse als Ursache ausschließen, haben die Eltern sich an Erin Brokovich gewandt.
Bodenproben sollen Gift nachweisen
Die vermutet, dass ein vor 40 Jahren nur drei Meilen von der Schule entfernt entgleister Zug mit giftigen Zyaniden und 120 000 ausgelaufenen Litern Trichloräthen an Bord mit der Erkrankung der Schüler in Verbindung stehen könnte. Der erste Versuch, im Umkreis der Schule Bodenproben zu nehmen, endete für die Brokovich-Mannschaft filmreif. Die Schul-Leitung machte die Schotten dicht und rief die Polizei, um die Neugierigen zu vertreiben.
Für Erin Brokovich nur Ansporn, jetzt erst richtig genau hinzusehen. In drei Wochen sollen erste Ergebnisse vorliegen.