Köln . Bundespräsident Christian Wulff fährt beim Rosenmontagsumzug in Köln mit - als Figur auf einem Mottowagen. Er wird als Hase dargestellt, dem ein Metzger den Kopf abschlagen will. Das stelle, so der Zugleiter, die Unsicherheit der Bevölkerung dar. Komiker Loriot hingegen wird geehrt.

Bundespräsident Christian Wulff bekommt nun auch noch beim Rosenmontagszug in Köln sein Fett weg. Ein Mottowagen zeigt den von Affären gebeutelten Politiker im Hasenkostüm auf dem Schlachttisch. Dahinter hält ein Metzger als Sinnbild für die Bevölkerung und die Medien das Beil. Er fragt sich, ob er zuschlagen soll. "Der Wagen drückt die Unsicherheit der Bevölkerung aus", sagte Zugleiter Christoph Kuckelkorn am Mittwoch bei der Präsentation der Wagenentwürfe in Köln. "Ist die Debatte gerechtfertigt oder künstlich aufgebaut?"

Am Kopf hält der stämmige Metzger ein Handy. Die Szene erinnert an das Telefonat zwischen Wulff und "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann. Neben Wulff knüpfen sich die Karnevalisten beim Rosenmontagszug (20. Februar) auch die schwächelnde FDP vor, die in Form von Dominosteinen hintereinander umkippt. Rösler erscheint als Hündchen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Der verstorbene Humorist Loriot wird dagegen geehrt. Petrus versperrt Loriot den Weg in den Himmel und sagt: "Die Ente bleibt draußen" - eine Hommage an die berühmte Badewannen-Szene. Auf einem weiteren Wagen des größten deutschen Rosenmontagszuges erscheint das Netzwerk Facebook als Datenspinne. Für Smartphones soll es nach dem Sinn der Karnevalisten künftig eine Pappnas-App geben. Das übergreifende Karnevalsmotto heißt in diesem Jahr "Jedem Jeck sing Pappnas". (dapd)