Frankfurt/Main. . Mysteriöse Zettel haben bei Bahn und Polizei zu einem Großeinsatz geführt. Ein Verwirrter soll in einem Regionalzug von Heidelberg nach Frankfurt am Main Flugblätter an die Fahrgäste verteilt haben. Diese klagten anschließend über Taubheitsgefühl. Doch die Einsatzkräfte konnten keine giftigen Substanzen finden.
Ein mysteriöser Vorfall in einer Regionalbahn hat am Donnerstagmorgen einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. In einem Zug von Heidelberg nach Frankfurt am Main soll ein junger Mann einigen der Reisenden einen Zettel mit einem wirren Text in die Hand gedrückt haben, wie ein Sprecher der Polizei in Frankfurt sagte. Auf dem Papier stand laut einem Bericht von "Bild"-Online unter anderem der Satz: "Ihr seid alle infiziert."
Kurze Zeit nach der merkwürdigen Begegnung mit dem Mann wählten einige der Fahrgäste den Notruf der Polizei und klagten über ein plötzliches Unwohlsein und Taubheitsgefühle in den Fingern, wie die Frankfurter Polizei mitteilte. Am Bahnhof in Langen seien daraufhin fünf Reisende ausgestiegen und vorsichtshalber zu einem Arzt gebracht worden. Laut Polizei blieben die Untersuchungen jedoch ohne Befund. Als die Polizei in Frankfurt am Gleis eintraf, hatten die übrigen Fahrgäste den Zug bereits verlassen.
Polizei und Feuerwehr finden keine giftigen Substanzen
Bei einer anschließenden Untersuchung des Zugs durch Feuerwehr und Bundespolizei seien keine Hinweise auf schädliche Substanzen gefunden worden. Auch an dem Zettel konnte das Landeskriminalamt bis zum Nachmittag keine Kontamination feststellen. Um einen möglichen Gift-Anschlag auszuschließen, bildeten die Frankfurter Polizei und die Bundespolizei nach dem Vorfall vorsichtshalber einen gemeinsamen Einsatzstab.
Der Einsatz im Hauptbahnhof, der noch am Vormittag beendet wurde, hat nach Aussagen der Deutschen Bahn zu keinen Verzögerungen im Fahrplantakt geführt. Zwar wurden die Nebengleise des vermeintlich kontaminierten Zugs vorsichtshalber gesperrt, jedoch konnten alle betroffenen Züge umgeleitet werden. Die Gleise wurden am Mittag wieder freigegeben.
Der bislang unbekannte Mann, der den Zettel übergeben hat, soll zwischen 25 und 30 Jahre alt sein. Er habe blaue Jeans und eine weiße Kapuzenjacke mit Karos und Dreiecken getragen und akzentfreies Deutsch gesprochen. (dapd)