Berlin/Moskau. . Die Trümmer des havarierten russischen Raumfahrzeugs „Phobos-Grunt“ werden vermutlich im Meer aufschlagen. Doch auch Teile Deutschlands könnten in der Absturzzone liegen.
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos hat am Freitag den vermuteten Aufschlagort der außer Kontrolle geratenen Marsmondsonde „Phobos-Grunt“ etwas präzisiert. Demnach werde der Großteil des rund 13 Tonnen schweren Raumfahrzeugs verglühen, rund 200 Kilogramm Trümmer würden allerdings in einem Gebiet zwischen 51,4 Grad nördlicher Breite und 51,4 Grad südlicher Breite aufschlagen. Das entspricht jedoch mehr als der Hälfte der Erdoberfläche.
Roskosmos erwartet den Aufschlag am Sonntag oder Montag. Genauere Angaben. auch zum Absturzort, könne man aber erst machen, wenn die Sonde sich der Erde weiter genähert habe. Südlich einer Linie Dortmund-Göttingen-Bitterfeld liegen auch große Teile Deutschlands in der möglichen Aufschlagzone. Roskosmos erwartet aber, dass die Sonde ins Meer stürzt.
„Phobos-Grunt“ war am 9. November vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) gestartet. Offenbar wegen eines Programmierfehlers zündeten dann die Marschtriebwerke für den Weiterflug zum Marsmond Phobos nicht. Die Sonde umläuft pro Tag 16-mal die Erde auf einer Umlaufbahn zwischen 193,9 und 163,5 Kilometern Höhe.
Nach Angaben des Fraunhofer-Instituts besteht für Menschen jedoch kaum Gefahr. So sei es beispielsweise eine Million Mal wahrscheinlicher im Haushalt ums Leben zu kommen, als von Weltraumschrott getroffen zu werden. (dapd)