Essen. . Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, hat sich Wulffs Ehefrau mehrfach kostenlos mit aufwändigen Kleidern deutscher Luxus-Modehersteller ausstatten lassen. Wulffs Anwalt Gernot Lehr bestätigte dem Focus: „Frau Wulff wurde von verschiedenen deutschen Modehäusern Bekleidung aus den im Handel käuflichen Kollektionen zur Verfügung gestellt.“ Kanzlerin Angela Merkel lehnt eine solche Praxis für sich seit Jahren ab.

Mit ihr kam staatsmännischer Glanz ins Schloss Bellevue, mit ihrem Glamour sicherte sie dem eher trocken wirkenden Präsidenten die Aufmerksamkeit der Magazine. Doch jetzt, da Christian Wulff in der Kritik steht, gerät auch die First Lady unter Beschuss: Laut Focus lässt sich Bettina Wulff nämlich ihre Luxus-Kleider sponsern.

Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, hat sich Wulffs Ehefrau mehrfach kostenlos mit aufwändigen Kleidern deutscher Luxus-Modehersteller ausstatten lassen. Wulffs Anwalt Gernot Lehr bestätigte dem Focus: „Frau Wulff wurde von verschiedenen deutschen Modehäusern Bekleidung aus den im Handel käuflichen Kollektionen zur Verfügung gestellt.“ Die Bekleidung sei gekauft oder gegen Gebühr geliehen worden. „Einige Kleider wurden kostenlos bereitgestellt“, erklärte Lehr dem Magazin. Bei der Erstellung der Steuererklärung seien sie jedoch berücksichtigt worden.

Alles kein Problem also? Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt laut Focus jedenfalls seit Jahren Einladungen von deutschen Luxus-Modeherstellern ab, die sie kostenlos mit Kleidung für offizielle Anlässe ausstatten wollen. Merkel sei da streng, heißt es.

Anders die First Lady: Brian Rennie, einst Lieblingsdesigner von Lady Di, adelte Berlins Glamour-Königin erst im November noch mit dem Titel ,German Traumfrau’ und bescheinigt ihr „Modelmaße mit einem Touch Grace Kelly“. „Sie verbindet ihre Rolle der First Lady perfekt mit den Idealen einer jungen, modernen Frau und Mutter.“

Wie aus 1001 Nacht

Sein Schwärmen kommt nicht von ungefähr: Rennie war angetreten, bei der eher gediegenen Marke Basler den ollen Duft von Mottenkugeln zu vertreiben, ihr ein neues, jüngeres Image zu verpassen – und in Bettina Wulff fand er einen ausgesprochen geeigneten Werbeträger: Auf der Berliner Aids-Gala im November 2011 trug die Präsidentengattin ein aufwändig mit Kristallen besticktes, silbernes Abendkleid des bayerischen Modelabels, für ein Staatsbankett in Katar schneiderte Basler ein nudefarbenes besticktes Seidenkleid und jubelte über den gelungenen Werbe-Coup auf der firmeneigenen Homepage, sie habe gefunkelt „wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht“.

Die Modehersteller haben allen Grund zum Jubel: Sie machen ein gutes Geschäft. Die Gegenrechnung: Die Firmen werten aus, was eine vergleichbare Verbreitung ihres Namens als Anzeige gekostet hätte. Laut Focus wären das im Fall von Bettina Wulff mehrere 100 000 Euro gewesen.

Und auch der Bundespräsident selbst kennt sich inzwischen offenbar ganz gut in der Szene aus: „Dieses Label trug sie schon bei der Hochzeit von Fürst Albert und Fürstin Charlène in Monaco, als seine Gattin zum Bundespresseball in einem Ensemble des von der First Lady ebenfalls sehr geschätzten Modelabels Rena Lange erschien. „So wie Nicolas Sarkozy sie damals anschaute, schien sie ihm gefallen zu haben“, plauderte Wulff. Hätte er es besser gelassen: Das Outfit seiner Gattin bei der Fürstenhochzeit wurde einmütig als krasser Modeunfall der sonst so stilsicheren First Lady bezeichnet.

Dabei hatte sich Bettina Wulff selbst einmal als „nicht besonders modeinteressiert“ bezeichnet: Für eine Gala in München habe sie spontan ein Abendkleid gekauft, das sie aus dem Schaufenster anlachte, erzählte sie kurz vor dem Umzug nach Berlin. Und zur Wahl ihrer Garderobe bei offiziellen Anlässen nannte sie diese Kriterien: „Ich informiere mich über Ablauf und Termine, suche mir dazu die passende Kleidung und packe meinen Koffer.“ Wichtig sei ihr, sich in der Garderobe wohl zu fühlen.

Offenbar fühlt sie sich in edlen Roben besonders wohl.