Augsburg. . Zwei Monate nach dem Mord an einem Polizisten in Augsburg sind zwei Tatverdächtige festgenommen worden. Die beiden Männer wurden am Donnerstag in Augsburg und Friedberg festgenommen. Sie seien “vollkommen überrascht“ gewesen und hätten keinen Widerstand geleistet.

Wegen des Polizistenmordes von Augsburg sind zwei Tatverdächtige gefasst worden. Zwei Monate nach der Bluttat an dem 41 Jahre alten Beamten nahm die Polizei am Donnerstag in Augsburg und Friedberg zwei Männer fest. Diese seien von der Aktion, die "gegen Mittag" stattfand, "vollkommen überrascht" gewesen und hätten keinen Widerstand geleistet, berichtete die Kripo.

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks soll es sich um bekannte Personen aus dem Augsburger Kriminellen-Milieu handeln. Ein Zusammenhang zur sogenannten Russenmafia oder der Neonazi-Szene sei derzeit nicht erkennbar.

Einer der festgenommenen Verdächtigen soll Medienberichten zufolge schon einmal einen Polizisten erschossen haben. Rudi R. habe vor 36 Jahren bei einem versuchten Tankstellenüberfall einen Beamten tödlich getroffen und sei dafür zu zweimal lebenslänglich plus acht Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden, berichtete die "Augsburger Allgemeine" vorab.

Bei den in Augsburg und Friedberg festgenommenen Männern handele es sich um Brüder, die 53 und 58 Jahre alt seien, schrieb das Blatt. Sie sollen am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden.

100.000 Euro Belohnung ausgesetzt

In der Nacht zum 28. Oktober hatte der später getötete 41-jährige Polizist im Augsburger Siebentischwald versucht, zwei Männer auf einem Motorrad zu kontrollieren. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd mit einer Schießerei wurde der Beamte tödlich getroffen. Seine Kollegin erlitt nur leichte Verletzungen durch einen Streifschuss. Zuletzt war eine Belohnung von 100.000 Euro für Hinweise zur Klärung des Polizistenmordes ausgesetzt.

Die Polizei gab am Donnerstag keine weiteren Informationen. Sie verwies stattdessen auf eine für Freitag angesetzte Pressekonferenz.

Wie die Münchner "Abendzeitung" vorab berichtete, sollen die Männer bereits seit längerem im Visier der Ermittler gewesen sein. Wie die Augsburger Allgemeine berichtete, wurden die Männer zeitgleich von Sondereinsatzkommandos überwältigt. (dapd)