Wiesbaden. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden bekannt. Die Wörter des Jahres sind Begriffe, die die öffentliche Diskussion besonders prägten, für wichtige Themen stehen oder aus anderen Gründen als charakteristisch für das jeweilige Jahr erscheinen.

"Stresstest" lautet das Wort des Jahres 2011. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Im vergangenen Jahr hatte sich "Wutbürger" als Wort des Jahres durchgesetzt.

Die Bezeichnung "Stresstest" stammt ursprünglich aus der Medizin. Sie wurde im Laufe des Jahres in den unterschiedlichsten Zusammenhängen verwendet. Auf ihre Belastbarkeit hin getestet wurden neben Banken auch das Stuttgarter Bahnprojekt Stuttgart 21, die rot-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg und die deutsche Atomkraftwerke.

Die Wörter des Jahres soll die wichtigsten Ereignisse des Jahres widerspiegeln

Auf diese Weise, so befanden es die Sprachforscher, bekam "Stresstest" eine "politische, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Relevanz". Mittlerweile gehöre der Begriff zur Alltagssprache.

Auch die anderen "Wörtes des Jahres" sollen die wichtigen Ereignisse des Jahres widerspiegeln. Dabei geht es zum Beispiel um die europäische Schuldenkrise, den arabischen Frühling, die nukleare Katastrophe in Japan und die Infektionskrankheit EHEC. Der ehemalige Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg prägte die Liste ebenfalls mit - er landete auf Platz 7.

Seit 1972 werden die Wörter des Jahres gekürt

Mehr als 3000 Belege aus Medienberichten und Einsendungen hatte die Jury zur Auswahl. Für die Jury ist nicht so sehr entscheidend, wie häufig ein Ausdruck benutzt wurde. Die Liste der zehn Wörter des Jahres soll den "sprachlichen Nerv" des zu Ende gehenden Jahres treffen und so einen "sprachlichen Jahresrückblick" darstellen.

Die seit 1972 gekürten Wörter des Jahres sind Begriffe, die die öffentliche Diskussion in einem Jahr besonders prägten, für wichtige Themen stehen oder als "Beitrag zur Zeitgeschichte" charakteristisch für das jeweilige Jahr erscheinen. Das erste Wort des Jahres (für das Jahr 1971) war "aufmüpfig".

Auch das Unwort des Jahres wird jedes Jahr ausgewählt

Von 1991 bis 1994 wurde auch das "Unwort des Jahres" von der GfdS gekürt - inzwischen befasst sich eine andere Jury mit der Auswahl. 2010 hieß das Unwot "alternativlos", 2008 traf es die "notleidenden Banken" . Ein Jahr zuvor wurde die "Herdprämie" ausgewählt.

Das erste Unwort des Jahres hieß 1991 "Ausländerfrei". Alle Bürger können ihre Vorschläge für das "Unwort" noch bis Ende des Jahres an die Jury schicken.

Alle Texte und Bilder zum Jahresrückblick finden Sie in unserem Spezial.