Erneut hat ein Unbekannter auf dem Berliner Weihnachtsmarkt vergifteten Schnaps an Besucher verteilt. Die Zahl der bekannten Fälle klettert damit auf sieben. Unter Vorwänden verschenkt der Mann alkoholische Getränke, die mit einer unbekannten giftigen Substanz versetzt sind. Die Polizei untersucht die Flaschen.

Die Zahl der bekannt gewordenen Giftattacken auf Berliner Weihnachtsmärkten ist auf sieben gestiegen. Bereits am Mittwochabend lud ein Unbekannter eine Frau und ihren Begleiter auf dem Weihnachtsmarkt am Opernpalais auf einen Schnaps ein, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Er gab vor, die Geburt seines Kindes feiern zu wollen. Der Schnaps war in kleine Fläschchen abgefüllt. Wenig später stellte sich bei beiden heftige Übelkeit ein, die Frau verlor zudem das Bewusstsein und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Zuvor waren ähnliche Fälle auf Weihnachtsmärkten am Breitscheidplatz in Charlottenburg und auf dem Alexanderplatz bekannt geworden. Dort überredete der Täter am Donnerstag zunächst einen Mann und ein Frau und später drei Frauen mit derselben Begründung zu einem Umtrunk mit seinem Schnaps. Anschließend litten sie an Erbrechen und Bewusstseinsstörungen. Die Polizei sucht nach einem etwa 1,80 Meter großen und etwa 45-jährigen Mann mit dunkelblonden Haaren.

Mit welcher giftigen Substanz die Schnapsfläschchen versetzt waren, war zunächst weiterhin unklar. Die Untersuchung des Inhalts einer zurückgelassenen Flasche und die Bluttests waren noch nicht abgeschlossen. Die Polizei erwartete die Ergebnisse nach Angaben eines Sprechers am Montag. (afp)