Passau. Damit hat Tanja Höls wohl nicht gerechnet: In einem Magazin im Archiv hat sie einen Schatz gefunden. Silbermünzen und Medaillen im Wert eines sechsstelligen Euro-Bereichs lagen dort versteckt. Der Schatz ist vermutlich vor knapp 200 Jahren dort versteckt worden.
Im Archiv der Staatlichen Bibliothek Passau ist ein Silberschatz entdeckt worden: Hausmeisterin Tanja Höls habe insgesamt 172 Münzen und Medaillen in einer unter Büchern verborgenen Schatulle im vierten Stock des Archivs in einem Magazinraum gefunden, berichtete die Bibliotheksleiter Markus Wennerhold. Die Münzen stammen demnach aus einem Zeitraum von den Römern bis zu Napoleon. Besonders wertvoll seien Schmuckmedaillen aus der Barockzeit.
Nach Schätzung von Bibliotheksleiter Markus Wennerhold liegt der Wert des Funds "im sechsstelligen Euro-Bereich". Vermutlich sei der Schatz in Zeiten der Säkularisation 1803 versteckt worden.
In Vergessenheit geratener Schatz
Wie Wennerhold weiter berichtete, hatten seine Vorgänger in der Bibliotheksleitung durchaus Kenntnis von dem wertvollen Bestand. Allerdings sei der Münzschatz in den vergangenen Jahrzehnten vollständig in Vergessenheit geraten. Erst in der vergangenen Woche schließlich sei die Hausmeisterin der Bibliothek in einem Magazin zufällig auf die Schatulle mit den Münzen gestoßen.
Bibliotheksleiter Wennerhold will noch in dieser Woche Fotos aller Fundstücke auf der Homepage der Bibliothek veröffentlichen. Außerdem plant er, die wertvollen Münzen im kommenden Jahr in Passau auszustellen. Dann feiert die Passauer Staatsbibliothek ihr 400-jähriges Bestehen. Die Einrichtung geht auf ein 1612 gegründetes Jesuitenkolleg zurück ist damit nach eigenen Angaben eine der ältesten öffentlichen Büchersammlungen Deutschlands. (afp, dapd)