An vielen Hochschulen landauf, landab herrscht derzeit Ausnahmezustand. Die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität wurde zu Semesterbeginn von 4000 Hochschulanfängern überschwemmt. Über 20 000 Studenten sind dort aktuell eingeschrieben, im vergangenen Wintersemester waren es 17 000. Pressereferent Julius Kohl bleibt gelassen: „Bevor wir die Lehramtsstudiengänge abgeben haben, hatten wir hier 24 000 Studierende.“ Platzprobleme gebe es nur an der Philosophischen Fakultät. Die HHU sei ein Sonderfall, auch weil die Hochschule rechtzeitig reagiert habe: Bereits zum Sommersemester wurden die Veranstaltungszeiten erweitert. „Das erhöht die Raumkapazität um 20 Prozent“, so Kohl.
Auch andere Unis haben vorgesorgt: Um dem Andrang von 700 Erstsemestern standzuhalten, hat die Hochschule Niederrhein 26 neue Stellen für Professoren geschaffen – jetzt gibt es dort 242, bis 2013 sind 20 weitere geplant. „Wir haben erstmals die Grenze von 12 000 Studierenden durchbrochen“, sagt Pressereferent Tim Wellbrock. Stehen müsse niemand. Und das soll so bleiben. „Bis zum Frühjahr 2013 soll das Multifunktionsgebäude in Mönchengladbach fertig sein.“
Die Situation in den Wohnheimen ist verhältnismäßig entspannt. In Düsseldorf sind zwar alle 3000 Wohnplätze belegt, „mit Wartezeiten muss man aber jedes Jahr rechnen“, sagt Kerstin Münzer vom Studentenwerk. Auch in Duisburg und Essen seien alle 4000 Wohnheimsplätze vergeben. „Wir modernisieren mehrere Häuser mit 500 weiteren Plätzen“, so Petra Karst vom Studentenwerk. Deshalb gebe es eine Kooperation mit einer Wohnungsgesellschaft, um Studenten Wohnungen zu vermitteln.