Washington/Los Angeles. . Die Ehe der Hollywood-Schauspieler Ashton Kutcher und Demi Moore ist vorbei. Ihr Leben auf Twitter möglicherweise auch. Bei der Abwicklung der Ehe gehe es schließlich „um ein 290 Millionen Dollar schweres Unternehmen”, da könne ein unbedachter Tweet verheerende Wirkung haben, sagt ein Promi-Anwalt.

Gemeinam waren sie unschlagbar. Jedenfalls an der Twitter-Front. Zusammen brachten es Ashton Kutcher (@aplusk) und Demi Moore (@mrskutcher) zuletzt auf fast zwölf Millionen Follower, die sich freiwillig in Echtzeit belästigen lassen, wenn das nicht nur in Altersfragen unausgewogene Hollywood-Paar mal wieder der Mitteilungsdrang packte. Weltrekord! Jetzt, wo das Generationenprojekt junger Mann (33) - reife Frau (49) vor der Auflösung steht, hat es sich voraussichtlich ausgezwitschert.

Seit Moore die Ehe mit Kutcher nach sechs Jahren für beendet erklärt hat, mutmaßlich, weil der Gatte seine Seitensprunghaftigkeit zuletzt sinnigerweise am Hochzeitstag an einer 22-Jährigen in San Diego ausgelassen haben soll, herrscht akuter Tweet-Entzug in der Fangemeinde.

Dort hätte man gern eine charakterfeste Replik des neuen Hauptdarstellers der Fernseh-Kult-Serie „Two and a Half Men” auf Moores Kurz-Manifest vernommen, wonach sie als Frau, Mutter und Ehefrau “bestimmte Werte und Versprechen heilig halte”. Stattdessen ließ Kutcher lediglich wissen, dass er „die Zeit mit Demi für immer in Ehren halten wird” und Ehe nun mal zu den “schwierigsten Dingen auf der Welt” gehöre.

Befindlichkeitsbekundungen und Schlüpfer-Fotos

Für die Boulevard-Presse in und um Hollywood ist diese verklemmte Krisen-Kommunikation wie ein Sechser im Lotto. Durch ihre intensive Bedienung der Außenwelt mit banalsten Befindlichkeitsbekundungen, intimen Schlüpfer-Fotos und teils grotesken Kommentaren zur Lage der Dinge via Twitter umgingen Moore und Kutcher die klassischen Vermarktungswege von Klatsch und Tratsch; im Grunde eine Arbeitsplatzvernichtungsmaßnahme für das Paparazzitum.

Einer privaten Nachrichtenagentur nicht unähnlich dosierte das Paar auf der Kurzmitteilungsplattform geschickt Nähe und Distanz und inszenierte seine eigene News-Welt, in der zuletzt die hässlichen Brüche nicht mehr verborgen blieben. Moore, Mutter dreier erwachsener Kinder aus der Ehe mit Bruce Willis, sorgte wegen akuter Spirgeligkeit und öffentlich vorgetragener Melancholie für Mitleidstelegramme. Kutcher, der Moore 2005 in Beverly Hills geheiratet hatte, setzte sich vor wenigen Tagen vor der ganzen Nation in die Nesseln, als er sich – sträflich uninformiert – im Kindesmissbrauchsskandal an der Football-Universität Penn State für die zwielichtige Trainer-Legende Joe Paterno in die Bresche warf. Danach verordnete sich der Schauspieler erst mal eine Twitter-Auszeit.

Hollywood-Insider erwarten, dass das so bleibt. Bei der Abwicklung der Ehe gehe es schließlich „um ein 290 Millionen Dollar schweres Unternehmen”, erzählte ein Promi-Anwalt dem Szene-Portal tmz, da könne ein unbedachter Tweet verheerende Wirkung haben.