Dresden. . Anfang Oktober wurden sie in Polen verhaftet. Jetzt haben die beiden Männer gestanden, für fünf Bombenanschläge auf Ikea-Filialen verantwortlich zu sein. Darunter einer im Juni in Dresden, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Die Erpresser wollten sechs Millionen Euro.
Die Serie von Bombenanschlägen auf Ikea-Filialen in mehreren europäischen Ländern ist aufgeklärt. Die beiden Anfang Oktober in Polen festgenommenen Männer hätten sich zu der Tat in Dresden im Juni sowie zu den vier weiteren Anschlägen bekannt, teilten das sächsische Landeskriminalamt und die Dresdner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Die Staatsanwaltschaft will das Verfahren an die polnischen Behörden abgeben.
Nach der letzten Tat im September in Prag hatten die beiden 39-jährigen Männer sechs Millionen Euro von dem Konzern gefordert und bei Nichtzahlung mit weiteren Anschlägen gedroht, wie es weiter hieß. Als Motiv hätten sie inzwischen ihre finanzielle Notlage angegeben. Die Appellationsstaatsanwaltschaft Wroclaw (Breslau) hat den Angaben zufolge ein Ermittlungsverfahren wegen Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen und versuchter Erpressung eingeleitet.
Die Anschlagsserie hatte im Mai dieses Jahres mit Explosionen kleinerer Sprengsätze in Filialen der schwedischen Möbelhauskette in Lille (Frankreich), Gent (Belgien) und Eindhoven (Niederlande) begonnen. Beim letzten Anschlag in Tschechien wurde der Sprengsatz rechtzeitig gefunden und entschärft.
Informationsaustausch über Europol
Die „heiße Spur“ nach Polen habe sich bereits während der Ermittlungen in Sachsen herauskristallisiert, hieß es. Nach dem Anschlag in Dresden, bei dem zwei Menschen leicht verletzt wurden,wurden speziell ausgebildete Spürhunde eingesetzt, die einer Geruchsspur bis zur polnischen Grenze folgten.
Die Aufklärung sei nur durch eine enge internationale Zusammenarbeit möglich gewesen, betonten die sächsischen Ermittler. Es habe einen ständigen Informationsaustausch mit den betroffenen Ländern über Europol in Den Haag gegeben. (dapd)