Berlin. . Die Bahn sei sicherer als Großstädte insgesamt, sagt der Bahn-Sicherheitschef. Gewalt und Vandalismus haben abgenommen. Diebstähle jedoch treten häufiger auf - der Schaden wird auf zwölf Millionen Euro geschätzt.

Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr einen deutlichen Rückgang von Gewalt und Vandalismus verzeichnet. Dagegen nimmt der Dienstahl von Kupferkabeln und anderen Metallen weiter zu.

In den ersten neun Monaten des Jahres seien 17 Prozent weniger Körperverletzungen auf Bahn-Gelände verzeichnet worden als im Vorjahreszeitraum, teilte der Staatskonzern am Dienstag in Berlin mit. Die Masse der insgesamt 1200 gemeldeten Fälle habe es bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen oder Volksfesten gegeben. Berlin nimmt unter den Bundesländer dabei den Spitzenplatz ein.

Den Rückgang führt Bahn-Sicherheitschef Gerd Neubeck vor allem auf die Aufstockung des Wachpersonals um 500 auf 3700 Mitarbeiter zurück. Insgesamt sei die Bahn sicherer als etwa Großstädte insgesamt. Bei täglich 7,5 Millionen Reisenden würden nur fünf Fälle von Körperverletzung gemeldet.

Angriffe auf Kontrolleure nehmen zu

Weiter zugenommen haben dagegen in den ersten neun Monaten des Jahres die Übergriffe auf Bahn-Mitarbeiter, besonders auf Kontrolleure. Hier wurden mit 515 Fällen rund elf Prozent mehr Körperverletzungen registriert.

Ein deutlich Plus wird auch bei den Diebstählen von Kupfer und anderen Buntmetallen verzeichnet: Diese Taten nahmen um fast ein Drittel zu. Der jährliche Schaden wird von der Bahn auf zehn bis zwölf Millionen Euro taxiert, was allerdings nur den Materialwert betrifft. Rechne man auch Zugausfälle und andere Folgen von Unterbrechungen der Oberleitung mit ein, so liege er etwa zehnmal so hoch. Die Bahn will ihre Kabel daher verstärkt mit einer sogenannten DNA ausstatten. Dabei wird am Kabel eine nahezu unsichtbare Markierung angebracht, die den Streckenabschnitt und den Eigentümer DB identifiziert. In Zusammenarbeit mit Schrotthändlern und anderen Metall-Verwertern habe man hier bereits Erfolge bei der Ermittlung von Dieben verzeichnet, erklärte die Bahn.

Auch bei der Bekämpfung von Graffiti und Vandalismus gebe es einen Rückgang. Für die Schäden daraus müsse die Bahn aber weiter jährlich rund 50 Millionen Euro aufbringen. (rtr)