Frankfurt. Das erste Kind belastet das Eheglück. Eine Langzeitstudie an mehr als 200 verheirateten Paaren zeigt, dass sich die weitaus meisten Beziehungen nach Ankunft des ersten Sprösslings verschlechtern. Allerdings, so die Forscher, müsse Nachwuchs nicht grundsätzlich die Lebensfreude trüben.
Die Geburt eines Kindes beeinträchtigt die Qualität einer Partnerschaft. Eine Langzeitstudie an mehr als 200 verheirateten Paaren zeigt, dass sich die weitaus meisten Beziehungen nach Ankunft des ersten Sprösslings verschlechtern. «Auch bei kinderlosen Paaren lässt die Qualität der Ehe mit der Zeit nach», sagt der Psychologe Scott Stanley von der Universität Denver. «Aber ein Baby beschleunigt diesen Niedergang, insbesondere in der Umstellungsphase kurz nach der Geburt des Kindes.»
Stanley befragte insgesamt 218 Paare mit und ohne Kinder über den Zeitraum von acht Jahren zum Zustand ihrer Beziehung. 90 Prozent der Eltern berichteten, die Partnerschaft habe nach der Geburt des ersten Kindes gelitten. Väter und Mütter teilten diesen Eindruck in ähnlichem Maße. Die einmal eingetretene Verschlechterung hielt in den meisten Fällen während der gesamten Dauer der Studie an. Bei manchen Paaren stärkte allerdings der Nachwuchs die Ehequalität. Dies galt vor allem für jene Partner, die vorher schon länger verheiratet waren oder die ein höheres Einkommen hatten.
Stanley warnt vor der Schlussfolgerung, Nachwuchs trübe grundsätzlich die Lebensfreude. «Auch wenn mancher Glanz des Eheglücks während dieser Lebensphase für eine Weile verschwindet, kann eine Familie eine neue Dimension der Freude und Zufriedenheit erschließen. Dieses Glück kann kraftvoll sein, war aber nicht Gegenstand der Untersuchung.» (ap)