Essen. Mit der Umstellung von der Sommer- auf die Winterzeit in der Nacht zu Sonntag bekommen die Deutschen eine Stunde geschenkt. Viele werden sich freuen - endlich wieder eine Stunde länger schlafen. Doch was ist schon eine Stunde, wenn man bedenkt, womit wir sonst unsere Zeit vertun?

An diesem Wochenende wird den Deutschen etwas geschenkt. Ob sie das nun wollen oder nicht. Denn in der Nacht zum Sonntag wird die Zeit umgestellt. Von Sommer auf Winter. Was eine Stunde zusätzlich bringt. Das ist viel, wenn man heute Nacht auf einer Party ist. Auf das ganze Leben gesehen aber nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein, wie Zahlen belegen, die das Statistische Bundesamt, wissenschaftliche Studien und Erhebungen der britischen BBC belegen.

Danach hat ein Mensch mit 75 Jahren rund ein Drittel seiner Lebenszeit verschlafen. Durchschnittlich, natürlich. Ja gut, das konnte man selbst noch relativ leicht selbst ausrechnen. Schließlich schläft man selbst jeden Tag acht von 24 Stunden. Auch durchschnittlich. Wie alles, was noch folgt.

Zweieinhalb Jahre im Stau

Ist also der Durchschnittsdeutsche erst einmal aufgestanden, geht er ins Bad. In seinem Leben verbringt er 4,1 Jahre mit Körperpflege, sitzt zwei Jahre lang in der Badewanne und ein halbes Jahr auf der Toilette. Anschließend fährt er zur Arbeit. Neun Monate kostbarer Lebenszeit gehen dafür drauf. Ebenso viel wie für Waschen und Bügeln. Für das Putzen der Wohnung sind es sogar 16 Monate.

Ob Arbeit oder Urlaub, der Deutsche fährt gerne Auto. Insgesamt zwei Jahre und sechs Monate. Sechs Monate davon allerdings fährt er nicht. Da steht er. Im Stau. Entlang der A40 eher länger. Aber irgendwann ist man schließlich in der Firma. Wo man rund sieben Jahre seines Lebens verbringt und acht Wochen Pause macht – quatschen am Kopierer nicht eingerechnet.

Auch die neue Technik kostet Zeit. Rund acht Monate dauert es, unerwünschte Mails zu löschen. Und das alte Telefonmotto „Fasse Dich kurz“ gibt es offenbar längst nicht mehr. Weder privat, noch im Büro. Knapp anderthalb Jahre seines Lebens telefoniert der Durchschnittsdeutsche. Knapp 140 Tage davon hängt er in irgendeiner Warteschleife. Wie viele Wochen er damit verbringt, Kurznachrichten zu versenden, hat leider noch niemand ausgerechnet.

Fünfeinhalb Jahre Fernsehen

Ist dann endlich Feierabend, wird gegessen. Fünf Jahre unseres Lebens beißen wir in Brötchen, schneiden Fleisch und pieken in Gemüse. Morgens, mittags oder abends. Anschließend geht es gern vor das Fernsehen. Morgens, mittags oder abends. Summa summarum fünf Jahre und sechs Monate. Für den eigenen Nachwuchs bleibt da weniger Zeit. Nur neun Monate unseres Lebens spielen wir mit unseren Kindern. Immerhin: Für Hobbys nutzt der durchschnittliche deutsche Mann nur 380 Tage seines Lebens, Frauen zwischen Nordsee und Alpen sogar nur 152.

Und wenn Sie jetzt immer noch nicht wissen, was Sie mit der geschenkten Stunde machen sollen, sagen wir Ihnen noch Folgendes. Abends gehen die Deutschen nicht nur zum Schlafen ins Bett. Allein das Küssen summiert sich auf zwei Wochen und dauert damit exakt so lange wie das Beten. Und sechs Wochen seines Lebens vergnügt sich der Mensch beim Vorspiel. Oft anscheinend mit Erfolg. Jedenfalls addieren sich die sexuellen Höhepunkte im Leben auf gut 16 Stunden.