Perth. . Die britischen Royals geben sich einen moderne Geschäftsordnung: Fortan können Töchter aus der königlichen Familie Königin werden, auch wenn sie Brüder haben. Eine zukünftige Tochter von Kate und William könnte also durchaus Königin werden, selbst wenn sie noch Geschwister bekommt.
Künftig herrscht im britischen Königshaus mehr Gleichberechtigung: Die Commonwealth-Staaten stimmten zu Beginn ihres Gipfeltreffens in Australien einer Änderung der Thronfolge-Regelung zu. Damit kann nun auch eine künftige Tochter von Prinz William und seiner Ehefrau Kate eines Tages Königin werden, selbst wenn sie jüngere Brüder hat.
"Die Einstellungen haben sich über die Jahrhunderte grundlegend geändert", sagte der britische Premierminister David Cameron in Perth. "Einige der veralteten Regelungen, wie einige der Regeln zur Thronfolge, ergeben für uns einfach keinen Sinn mehr." Sie passen nicht mehr "zu den modernen Ländern, die wir geworden sind". Er erklärte, falls William und Kate "ein Mädchen bekommen, wird sie einmal unsere Königin". Außerdem hoben die Commonwealth-Länder die Regelung auf, die den Monarchen eine Ehe mit Katholiken verbietet.
Die Gastgeberin des Treffens, die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard, begrüßte die Entscheidung. Auch wenn sie einfach erscheine, dürfe ihre historische Bedeutung nicht unterschätzt werden, sagte sie.
Queen eröffnet Treffen in Perth
Die Änderung der Thronfolge wurde schon vor der Hochzeit Williams mit der Bürgerlichen Kate Middleton im April diskutiert. William steht nach seinem Vater, dem ältesten Kind der Queen, auf Rang zwei der Thronfolge. Charles' Schwester Anne steht in der Thronfolge hinter ihren jüngeren Brüdern Andrew und Edward. Charles hat zwei Söhne, William und Harry. Elizabeth II. folgte ihrem Vater König Georg VI. auf den Thron, weil der keine Söhne hatte.
Zuvor hatte Königin Elizabeth II. in der westaustralischen Stadt Perth das Treffen der Regierungschefs des Commonwealth eröffnet. Im Mittelpunkt der alle zwei Jahre stattfindenden Beratungen sollten die Lage der Weltwirtschaft, der Klimawandel, aber auch die Menschenrechte stehen. In Zeiten globaler Ungewissheit und Unsicherheit könnte das Commonwealth-Forum zeigen, dass es weiter von Bedeutung sei, erklärte die Königin zu Eröffnung.
Dem Commonwealth gehören 54 Länder an, in 16 von diesen ist Elizabeth II. Staatsoberhaupt. Mit Ausnahme von Mosambik und Ruanda sind es alles ehemalige britische Kolonien. (dapd)