L'Aquila. Italien hat am Freitag Abschied von den 289 Opfern des schweren Erdbebens in den Abruzzen genommen. Bei einer Trauerfeier in der schwer zerstörten Stadt L'Aquila drückte Papst Benedikt XVI. den Opfern sein Mitgefühl aus. Er trauere mit den Angehörigen um die Opfer und teile ihren Schmerz.

Mit der Verlesung eines päpstlichen Grußworts hat in der italienischen Stadt L'Aquila die Trauerfeier für die 287 Opfer der Erdbebenkatastrophe begonnen. Er fühle sich im Geiste bei den Trauernden in den Abruzzen und teile ihre Not, erklärte Papst Benedikt XVI. Diese dürften jetzt Mut und Hoffnung nicht verlieren.

Italien hat am Freitag Abschied von den 289 Opfern des schweren Erdbebens in den Abruzzen genommen. Bei einer Trauerfeier in der schwer zerstörten Stadt L'Aquila drückte Papst Benedikt XVI. den Opfern sein Mitgefühl aus. Er trauere mit den Angehörigen um die Opfer und teile ihren Schmerz. Foto: ap
Italien hat am Freitag Abschied von den 289 Opfern des schweren Erdbebens in den Abruzzen genommen. Bei einer Trauerfeier in der schwer zerstörten Stadt L'Aquila drückte Papst Benedikt XVI. den Opfern sein Mitgefühl aus. Er trauere mit den Angehörigen um die Opfer und teile ihren Schmerz. Foto: ap © AP

Auf dem Gelände einer Kaserne wurden 205 Särge mit bunten Blumengebinden aufgebahrt, jeder mit einer Plakette mit Name, Geburtsdatum und Todesdatum. Andere Opfer des Erdbebens wurden bereits in den vergangenen Tagen beigesetzt.

Mehrere tausend Menschen versammelten sich zu dem Gedenkgottesdienst unter freiem Himmel - ein anderer Ort stand nicht zur Verfügung, weil alle Kirchen der Stadt beschädigt oder zerstört sind. Vor seiner Abreise nach L'Aquila sprach Ministerpräsident Silvio Berlusconi von einem «Augenblick großer Emotionen». Er fügte hinzu: «Wie kann man angesichts von so viel Leid nicht bewegt sein?»

"Heute begeben wir uns alle auf einen Kreuzweg"

Der Trauergottesdienst wurde vom vatikanischen Staatssekretär Kardinal Tarcisio Bertone geleitet. Der Vatikan hat dafür einen Dispens erteilt, weil der Karfreitag der einzige Tag im Jahr der katholischen Kirche ist, an dem keine Messe gefeiert werden soll. Stefania Pezzopane von der Stadtverwaltung sagte: «Heute begeben wir uns alle auf einen Kreuzweg.» Die Stationen eines Kreuzwegs erinnern an die Leiden Christi auf seinem Weg zur Kreuzigung.

Vor seiner Abreise nach L'Aquila sprach Ministerpräsident Silvio Berlusconi von einem «Augenblick großer Emotionen». Er fügte hinzu: «Wie kann man angesichts von so viel Leid nicht bewegt sein?» Foto: ap
Vor seiner Abreise nach L'Aquila sprach Ministerpräsident Silvio Berlusconi von einem «Augenblick großer Emotionen». Er fügte hinzu: «Wie kann man angesichts von so viel Leid nicht bewegt sein?» Foto: ap © AP

Die Region wurde am Donnerstagabend von einem schweren Nachbeben erschüttert. In L'Aquila stürzte ein vierstöckiges Gebäude in sich zusammen, das bereits bei dem verheerenden Erdbeben vom Montag schwer beschädigt worden war. Das Nachbeben der Stärke 4,9 hielt etwa eine Minute lang an, wie das italienische Institut für Geophysik mitteilte. Das Beben war auch in der rund 100 Kilometer entfernten Hauptstadt Rom zu spüren.

Die Bundesregierung sagte Italien Hilfe für den Wiederaufbau der zerstörten Ortschaft Onna zu. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sicherte seinem italienischen Kollegen Franco Frattini in einem Telefonat zu, die Rekonstruktion der Dorfkirche aus dem 18. Jahrhundert zu unterstützen, wie das Auswärtige Amt am Freitag mitteilte. Onna liegt vor den Toren von L'Aquila in den Abruzzen und wurde am Montag durch das verheerende Erdbeben vollständig zerstört. 50 der annähernd 300 Einwohner sind vermutlich ums Leben gekommen. (ap/afp)

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