München. Der Weg für die Auslieferung des mutmaßlichen KZ-Wächters John Demjanjuk ist frei. Die USA können den 89-Jährigen nach Deutschland abschieben. Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft ihm Beihilfe zum Mord an mindestens 29.000 Juden vor.

Der mutmaßliche NS-Verbrecher John Demjanjuk kann nun doch aus den USA nach Deutschland ausgeliefert werden, wie ein Gericht am Montag entschied. Die Entscheidung eines Richters, der die Abschiebung vorläufig ausgesetzt hatte, wurde aufgehoben. Die deutschen Justizbehörden hatten ursprünglich am Montag Demjanjuks Ankunft in Deutschland erwartet. Doch ein Richter im US-Staat Virginia ordnete nach einem Eilantrag des 89-Jährigen wegen gesundheitlicher Probleme in letzter Minute eine Überprüfung an.

In Deutschland besteht gegen den staatenlosen Demjanjuk seit März ein Haftbefehl. Die Münchner Staatsanwaltschaft wirft ihm Beihilfe zum Mord an mindestens 29.000 Juden vor. Der gebürtige Ukrainer soll im Sommer 1943 als Aufseher im Vernichtungslager Sobibor daran beteiligt gewesen sein, die Menschen von den Zügen direkt in die Gaskammern zu treiben. (ap)

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