Tauranga.. Die Lage am havarierten Frachter Rena in Neuseeland spitzt sich zu. 90 Container sind bereits ins Meer gefallen, darunter mindestens einer mit einer gefährlichen Substanz. Einsatzkräfte versuchen derweil, das verbliebene Öl aus dem Schiff abzupumpen.
Nach dem Schiffsunglück vor Neuseelands Nordinsel sind am Donnerstag Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes auf den havarierten Frachter zurückgekehrt. Sie sollen schnellstmöglich das Schweröl aus den Treibstofftanks abpumpen, bevor das Schiff auseinanderbricht und noch verbliebenes Öl in die Bucht von Plenty fließen kann. Die Einsatzkräfte hatten das Schiff am Dienstag verlassen müssen, nachdem hohe Wellen den Frachter gegen ein Riff geworfen und sich große Risse im Rumpf gebildet hatten.
Noch ist unklar, ob das noch verbliebene Öl aus dem Schiff abgepumpt werden kann. Da das Schiff droht, auseinanderzubrechen und bereits hunderte Tonnen Schweröl ins Meer gelaufen sind, suchen Rettungskräfte nach einem Ausweg, um die Naturkatastrophe nicht noch größer werden zu lassen. Viel Zeit bleibt ihnen dabei offenbar nicht mehr. „Die Realität ist, dass das Schiff jeden Moment auseinanderbrechen kann“, sagte Steve Jones, ein Sprecher der mit dem Notfall beauftragten Behörde Maritime New Zealand.
Unterdessen wiesen die Behörden die Einwohner der Region an, einem von dem Unglück betroffenen Küstenabschnitt fernzubleiben. Von dem Frachter fielen nach Behördenangaben bislang knapp 90 der 1370 Container ins Meer. Darunter befinde sich auch ein Container mit einer Substanz, die in Verbindung mit Wasser gefährlich sei. Der Schifffahrtsbehörde zufolge waren insgesamt elf Container mit dieser Substanz beladen.
Kapitän und Stellvertreter festgenommen
Der philippinische Kapitän des Frachters und sein Stellvertreter waren am Mittwoch festgenommen worden. Sie sorgten nach Ansicht der Ermittler mit ihrer Fahrweise für „unnötige Gefahren und Risiken“. Ihnen drohen eine hohe Geldstrafe beziehungsweise bis zu zwölf Monate Haft.
Der unter liberianischer Flagge fahrende Containerfrachter „Rena“ war am Mittwoch vergangener Woche auf ein Riff aufgelaufen. An Bord waren insgesamt 1700 Tonnen Schweröl, die dem Schiff als Treibstoff dienten. Ein Teil davon trat bereits ins Meer aus. Das Unglück ereignete sich in einem Gebiet mit nahezu unberührter Natur. (afp/dapd)