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Er war das erste Knetmännchen, das zunächst in den USA, später in vielen Ländern der Erde zum „lebendigen“ Filmstar wurde: Gumby, der kluge Kopf mit der Gestalt eines Lebkuchenmanns. Sein Schöpfer Arthur „Art“ Clokey wäre heute 90 Jahre alt geworden. Google feiert den Trickfilmpionier mit einem Doodle.
Über 230 Episoden mit Gumby und seinen bunten Kumpanen liefen ab 1956 im amerikanischen Fernsehen, erst nach gut 35 Jahren war dort Schluss für Gumby. Doch die Figur lebte weiter in Comics, Büchern, Videos, als Spielzeug und heute vor allem im Internet und auf Youtube.
Was der junge Clokey noch nicht ahnen konnte. Am 12 Oktober 1921 in Detroit, Michigan, als Arthus Charles Farrington geboren, lebte der Junge nach der Scheidung der Eltern beim Vater. Nach dessen Tod landete er im Heim; zwei Jahre säter adoptierte der Komponist Joseph Clokey den Elfjährigen.
1953 experimentierte der junge Clokey gemeinsam mit seiner Frau Ruth mit den Knetfiguren, „Gumbasia“ hieß der erste Kurzfilm, in dem seine Figuren zu Jazz-Klängen tanzten – eine Parodie auf auf einen frühen Disney-Film.
In Stop-Motion bis zum Mond
Wenig später war “Gumby“ als Charakter(kopf) entwickelt. Im Stop-Motion-Verfahren wurden die Bewegungen auf Celluloid gebannt; 1956 lief die erste Episode „Gumby fliegt zum Mond“ beim US-Fernsehsender NBC – noch in schwarz-weiß. Dass der unternehmungslustige Bursche jadegrün war, sahen seine Fans erst mit Verbreitung des Farbfernsehens.
Seine bunte Bande wuchs über die Jahre: Erster treuer Begleiter war Pokey, das rote Pony, zwei rabaukige Klotzköpfe, ein freundlicher gelber Saurier, der sich schon mal als Sherlock Holmes mit Pfeife ermittelt, und eine blaue Nixe mit Blondhaar, die sich jede Gestalt geben kann, gehörten zu seinem ersten “Team“.
Umweltrisiken der 50er Jahre
Mit seinen Themen Trickfilme war Clokey bisweilen seiner Zeit weit voraus. Das Grün des Stars sollte an Chlorophyll erinnern, den Stoff, der Licht zu Leben umwandelt. Umweltschutz war schon für den jungen Filmemacher ein Thema. So tauchten Gumby und Pokey in einem TV-Spot auf, der Kindern sehr plastisch vermittelte: Autoabgase sind ganz und gar nicht gesund, also: nicht einatmen! Und „Gumbys Gopher System“ thematisierte schon 1956, was passiert, wenn der Bauer hemmungslos Chemikalien-Cocktails auf den Acker streut, um Monster-Mais zu züchten.
Weltweit gefeiert
1995 entstand der letzte Spielfilm „Gumby und seine Freunde“. Den 50. Geburtstag seiner Figur, deren Kopfform der Frisur des verunglückten Vaters nachempfungen war, feierte Clokey noch mit. Am 8. Januar 2010 starb er in seiner Heimat Kalifornien.