Tampa. Ganz ohne Schatzkarte hat ein Bergungsunternehmen den wohl größten Silberschatz in der Geschichte der Seefahrt gefunden. Das Team stieß im Nordatlantik auf ein gesunkenes Handelsschiff, beladen mit 210 Tonnen Silber.
Rund 480 Kilometer vor der irischen Küste entfernt sei man auf ein im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Marine versenktes Lastschiff mit rund 210 Tonnen Silber gestoßen, berichtete die US-Firma Odyssey Marine Exploration am Montag.
Das britische Handelsschiff S.S. Gairsoppa war am 17. Februar 1941 von einem deutschen U-Boot mit einem Torpedo versenkt worden, als es den wertvollen Rohstoff für das britische Kriegsministerium transportierte. Bei dem Angriff kamen 84 Besatzungsmitglieder ums Leben.
Bergung soll im Frühjahr beginnen
Das US-Bergungsunternehmen konnte das Schiff in einer Tiefe von 4700 Metern per Echolot ausfindig machen und anschließend mit einem Tiefenroboter untersuchen. Die Bergungsarbeiten sollen im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Sollte die Bergung gelingen, stehen Odyssey Marine rund 80 Prozent des Erlöses zu, die restlichen 20 Prozent erhält Großbritannien.
Odyssey Marine hatte bereits 2007 ein Schiffswrack im Atlantik ausfindig machen können, das mit über 500.000 Gold- und Silbermünzen beladen war. Spanien beansprucht seitdem einen Großteil des Fundes, da das Schiff Nuestra Senora de las Mercedes 1804 unter spanischer Flagge gesunken war. Das Bergungsunternehmen will gegen die bereits gerichtlich bestätige Verteilung des Schatzes in Berufung gehen. (Reuters)