Oslo.. Der Attentätger von Norwegen, Anders Behring Breivik, muss acht weitere Wochen in Untersuchungshaft verbringen. Das entschied ein Osloer Gericht. Breivik hatte in Oslo und Utöya insgesamt 77 Menschen getötet.
Der geständige Attentäter von Norwegen, Anders Behring Breivik, muss nach der Entscheidung eines Osloer Gerichts acht weitere Wochen in Untersuchungshaft bleiben. Vier Wochen davon wird Breivik in Isolationshaft verbringen, teilte Richterin Anne Margrethe Lund am Montag nach einer Anhörung des 32-Jährigen mit. Für den 14. November wurde ein weiterer Haftprüfungstermin festgesetzt.
Der dritte Auftritt des Rechtsextremisten vor Gericht seit dem Bombenanschlag in Oslo und dem Massaker auf der Insel Utöya mit 77 Toten fand hinter verschlossenen Türen statt. Zuvor hatte das Osloer Bezirksgericht eine öffentliche Anhörung angesetzt. Nach einem entsprechenden Antrag der Polizei hatte ein Gericht einer höheren Instanz die Öffentlichkeit jedoch ausgeschlossen.
Breivik wollte dem Gericht etwas mitteilen
Während der Verhandlung habe sie Breivik „einige Male“ gestoppt, als dieser versucht habe, eine Stellungnahme abzugeben, sagte Richterin Lund im Anschluss. „Er wollte dem Gericht etwas sagen. Für die heute zu treffende Entscheidung war es nicht relevant, dementsprechend war es ihm nicht erlaubt, darüber hinaus etwas zu sagen“, berichtete Lund. Auch Breiviks Anwalt Geir Lippestad sagte, dass sein Mandant versucht habe, dem Gericht etwas mitzuteilen. Einzelheiten wollte Lippestad unter Hinweis auf eine Nachrichtensperre aber nicht nennen.
Breivik hat den Doppelanschlag von Oslo und Utöya eingeräumt, hält sich jedoch nicht im juristischen Sinne für schuldig. Europa befindet sich seiner Auffassung nach im Kriegszustand, und er habe das Massaker verübt, um Norwegen vor einer Übernahme durch muslimische Einwanderer zu schützen. Sein Mandant habe keinerlei Reue angesichts seiner Taten gezeigt, sagte Strafverteidiger Lippestad. (dapd)