Hamburg. Die Folgen der Globalisierung stellen eine immer größere Gefahr für Hunde in Deutschland dar. Der Klimawandel verbessert die Überlebenschancen von Erregern. Neue Zeckenarten machen sich breit und die Anzahl der Parasiten nimmt zu.
Wegen des wachsenden Güter- und Personenverkehrs werden häufiger unbekannte Parasiten eingeschleppt, wie der Tiermediziner Heinz Mehlhorn von der Universität Düsseldorf am Donnerstag auf einer Tagung zum Thema Tierparasiten in Hamburg sagte.
Mittlerweile gebe es eine absolute Durchmischung von Erregern weltweit. Als Beispiele nannte Mehlhorn die Sandmücke, die die Leishmaniose-Krankheit überträgt und die Auwaldzecke, die die als Hundemalaria bekannte Babesiose überträgt. Beide Krankheiten sind lebensgefährlich für den Hund und enden unbehandelt meist tödlich, wie er sagte. Die Auwaldzecke verbreite sich bereits in Deutschland. «Die Anzahl der Parasiten hat sich in den letzten Jahren signifikant erhöht», sagte Mehlhorn.
Neue Zeckenart macht sich breit
Zur wachsenden Verbreitung der Auwaldzecke wie auch der seit langem in Deutschland vorkommenden Zeckenarten trägt demnach auch die steigende Anzahl von Wildtieren, insbesondere Mäusen und Füchsen, bei. Zudem können Hundebesitzer nicht mehr wie früher sicher sein, dass ihre Tiere im Winter nicht befallen werden.
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«Neben der Klimaerwärmung spielt der weltweite Reiseverkehr eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Parasiten», sagte der Parasitologe Eberhard Schein von der Freien Universität Berlin. Demnach sorgt die Mitnahme von Hunden in den Urlaub in beliebte Mittelmeerregionen für einen Anstieg der Infektionsraten mit dort heimischen Parasiten. Auf diese Weise würden Erreger eingeschleppt, die zum Teil auch für die hiesige Hundepopulation gefährlich werden könnten, sagte Schein.
Die Leishmaniose kann beim Hund Inkubationszeiten von vier Wochen bis zu sieben Jahren aufweisen, daher sollten Hundebesitzer auch lange nach einem Auslandsaufenthalt bei auftretenden Symptomen an diese Krankheit denken. Die Erreger führen beim Hund unter anderen zu Hautgeschwüren und Schädigungen der inneren Organe.
Hund nicht mit in den Urlaub nehmen
Die Leishmaniose gilt als nicht heilbar und ist nur unter großem Kostenaufwand behandelbar. Die Ansteckung erfolge stets über den Stich einer infizierten Sandmücke, die Krankheit könne nicht direkt von Hund zu Hund oder auf den Menschen übertragen werden, sagte Mehlhorn.
Tipp der Tierärzte: Der beste Schutz für die Vierbeiner ist es, den Hund erst gar nicht in betroffene Regionen mitzunehmen.
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