Koblenz/St. Goarshausen. . Das im Januar bei St. Goarshausen auf dem Rhein gekenterte Tankschiff „Waldhof“ war überladen. Das teilt die Staatsanwaltschaft Koblenz mit. Das Schiff hatte 600 Tonnen Schwefelsäure zuviel an Bord. Zwei Seeleute kamen bei dem Unglück ums Leben.

Acht Monate nach der folgenschweren Havarie des Tankmotorschiffes „Waldhof“ auf dem Rhein ist das Rätsel um die Ursache laut Staatsanwaltschaft gelöst. Die Untersuchungen haben ergeben, dass das Schiff gar nicht hätte auf dem Rhein unterwegs sein dürfen.

Das mit Schwefelsäure beladene Schiff sei unterhalb der Loreley gekentert, weil es den Gutachtern zufolge „schlicht überladen“ gewesen sei, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Hund am Montag in Koblenz. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung sowie Gefährdung des Schiffsverkehrs gegen die Schiffsführer und deren Reederei würden fortgesetzt.

631 Tonnen Schwefelsäure zu viel an Bord

Hund erläuterte, die „Waldhof“ habe 631 Tonnen Ladung zu viel an Bord gehabt. In den sieben Tanks seien 2378 Tonnen Schwefelsäure transportiert worden. Allerdings hätten nur vier davon mit maximal 1747 Tonnen befüllt werden dürfen, um die stabile Lage des Schiffes nicht zu gefährden. Die Waldhof hätte daher überhaupt nicht auf dem Rhein unterwegs sein dürfen, sagte der Staatsanwalt.

Ende vergangener Woche hatte die Reederei eine Expertise vorgelegt, wonach wahrscheinlich ein zweites Schiff den Unfall verursacht haben soll.

Bei dem Unglück am 13. Januar waren zwei Besatzungsmitglieder getötet und zwei Besatzungsmitglieder verletzt worden. Der gekenterte Tanker brachte die Rhein-Schifffahrt mehrere Wochen lang zum Erliegen, die Stelle wurde über Wochen für Schiffe gesperrt. Die Bergung gestaltete sich äußerst schwierig. (dapd)