Münster. Rund eine Million Menschen in Deutschland leiden unter einer chronischen Virus-Hepatitis. Die Leberentzündung kann unter anderem durch Essen, infiziertes Blut und beim Sex übertragen werden. Darüber informiert der morgige Welt-Hepatitis-Tag.

Etwa eine Million Menschen in Deutschland leiden unter einer chronischen Virus-Hepatitis. Hepatitis, eine Leberentzündung, kann zum Beispiel durch Krankheitserreger in Speisen und Trinkwasser (Hepatitis A-Erreger), Körperflüssigkeiten (Hepatitis B-Erreger) oder durch infiziertes Blut (Hepatitis C-Erreger) übertragen werden. Am morgigen Welt-Hepatitis-Tag soll über die Krankheit, die oft lange unentdeckt bleibt, aufgeklärt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Hepatitis B und C als dringlich zu bekämpfende Infektionskrankheiten anerkannt. Weltweit sind etwa 500 Millionen Menschen chronisch mit Hepatitis-Viren infiziert. Eine chronische Virus-Hepatitis kann zu einer Leberzirrhose und schließlich zum Leberzellkrebs führen. Eine Impfung ist nur gegen Hepatitis A und B möglich.

Ein großes Problem: Lebererkrankungen werden oft zu spät erkannt. Experten empfehlen beim Hausarzt, den sogenannten GPT-Wert überprüfen zu lassen. Damit kann frühzeitig festgestellt werden, ob die Leber gefährdet ist.

„Verunreinigtes Wasser oder Essen können die Krankheit übertragen“

Grundsätzlich sollte jeder, der sich plötzlich kraftlos und sehr müde fühlt, seinen Hausarzt aufsuchen. „Hinter der Antriebslosigkeit kann eine beginnende Hepatitis A stecken“, betont Anton Gillessen, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Herz-Jesu-Krankenhaus in Münster. Der Betroffene fühle sich wie bei einer Grippe, „möchte sich am liebsten den ganzen Tag ins Bett legen“, so Gastroenterologe Gillessen. Auch leichtes Fieber und Magen-Darm-Beschwerden würden häufig zusätzlich auftreten.

Besonders hellhörig sollten Menschen sein, die vor kurzem aus dem Urlaub oder von einem Auslandsaufenthalt zurückkehrt sind. „Verunreinigtes Wasser oder Essen können die Krankheit übertragen“, betont der Münsteraner Mediziner. Zur Risikogruppe gehören laut Gillessen Senioren, Diabetiker und vor allem Menschen mit Alkoholproblem. Diese sollten regelmäßig ihre Leberwerte überprüfen lassen. „Ist die Leber vorgeschädigt, kann eine Hepatitis A tödlich verlaufen.“ (dapd)