Saarbrücken. . Im Saarland ist am Wochenende eine Facebook-Party eskaliert. 160 Polizisten waren im Einsatz. Die Kosten: rund 115.000 Euro. Das ruft jetzt die Innenminister auf den Plan. Sie wollen auf einer Konferenz über den Umgang mit solchen Events beraten.

Nach der Eskalation einer Facebook-Party am Samstag im saarländischen Heuweiler wird die Bundesinnenministerkonferenz über den Umgang mit solchen Veranstaltungen beraten. Das kündigte am Montag Saarlands Innenminister Stephan Toscani (CDU) in Saarbrücken an.

In Heusweiler folgten bis zu 2.000 Menschen einer Interneteinladung für eine Party, die allerdings zuvor abgesagt worden war. In der Nacht zum Sonntag kam es dabei zu Angriffen gegen die Polizei und es entstand ein Sachschaden im fünfstelligen Bereich. Drei Beamte und zwei Feiernde wurden bei Auseinandersetzungen zwischen den Einsatzkräften und den Angereisten, die sich zum Teil vermummten, verletzt. Toscani kündigt erhebliche Bußgelder und Strafverfolgungen gegen die Randalierer an. Nach einer ersten Schätzung des Innenministeriums kostete der Einsatz der 160 Polizisten rund 115.000 Euro.

Innenminister appelliert an die Verantwortung von Facebook

Der Innenminister appellierte auch an Facebook, das eine moralische Verantwortung habe. „Soziale Netzwerke müssten eigentlich dafür sorgen, dass anonyme Masseneinladungen künftig nicht mehr möglich sind, und die Voreinstellung „Öffentliche Veranstaltung“ nicht automatisch eingerichtet ist“, forderte der Politiker.

Ein 16-Jähriger aus dem Ortsteil Numborn hatte auf seiner Facebook-Seite aus Versehen öffentlich zu seiner Geburtstagsparty eingeladen. Nachdem einige Besucher gewalttätig wurden, hatte die Polizei die Veranstaltung verboten. (dapd)