London. . Die wegen ihrer Drogenexzesse immer wieder in die Schlagzeilen geratene Sängerin Amy Winehouse ist tot. Die 27-Jährige wurde leblos in ihrem Haus in London aufgefunden.
Sie hatte eine begnadete Stimme. Und sie fiel immer wieder durch ihre Drogenexzesse auf: Die skandalumwitterte britische Soul-Sängerin Amy Winehouse ist tot. Die 27-jährige Musikerin sei leblos in ihrer Wohnung im Norden Londons aufgefunden worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Todesursache sei noch unklar.
Polizeibeamte wurden laut einem Medienbericht vom Rettungsdienst kurz nach 16.00 Uhr zur Wohnung von Winehouse gerufen. Als die Beamten eingetroffen seien, hätten sie die Musikerin tot vorgefunden. Die Polizei sperrte die Straße vor ihrem Haus ab, wo sich zahlreiche Schaulustige versammelten.
Auf der Bühne ausgebuht
Die fünffache Grammy-Gewinnerin Winehouse hatte immer wieder mit Alkohol- und Drogeneskapaden auf sich aufmerksam gemacht. Berichten zufolge hatte sie erst im Juni einen Alkoholentzug in London abgeschlossen.
Ende Juni hatte sie alle Konzerte ihrer für den Sommer geplanten Comeback-Tournee in Europa abgesagt. Zuvor hatten sie die Fans bei einem Konzert in Belgrad ausgebuht, weil sie offenbar zu betrunken war, um zu singen.
Winehouse galt vielen als derzeit beste Soul-Sängerin. Zu ihren Hits zählte unter anderen „You Know I“m No Good“. Nach einer Krise wegen Drogenproblemen hatte sie sich 2008 bei der 50. Grammy-Verleihung mit gleich fünf Auszeichnungen eindrucksvoll zurückgemeldet.
Große Hits
Die am 14. September 1983 geborene Winehouse stammte aus einer jüdischen Familie mit vielen Jazz-Musikern. Sie wurde im Alter von 16 Jahren entdeckt.
Winehouse“ Debütalbum „Frank“ bescherte ihr 2003 bereits große Aufmerksamkeit und wurde in Großbritannien mit dreimal Platin bedacht. Ihr zweites Album „Back to Black“ wurde als „CD des Jahres“ ausgezeichnet, der dazugehörige Hit „Rehab“ als „Song des Jahres“. Weitere Grammys bekam die Britin als „Beste Neue Künstlerin“, für das beste Pop-Album und für ihren Gesang bei „Rehab“. Bekannt war Winehouse für ihr exzentrisches Äußeres - einen schwarze Turmfrisur, dicken Lidstrich und Tätowierungen.
2009 war die exzentrische Soul-Diva nach zwei Jahren stürmischer Ehe im Schnellverfahren von ihrem wegen Körperverletzung und Justizbehinderung inhaftierten Mann Blake Fielder-Civil geschieden worden. Ihr Vater Mitch hatte wiederholt besorgt über ein „langsames und schmerzhaftes Sterben“ seiner Tochter gesprochen.
Vater sprach von schleichendem Tod
Die Sängerin räumte in den vergangenen Jahren Essstörungen ein und sagte in einem Zeitungsinterview, sie weigere sich, ihre Medikamente für eine diagnostizierte manische Depression einzunehmen. Im Juni 2008 und im April 2010 wurde sie nach Ohnmachtsanfällen im Krankenhaus behandelt. Ihrem Vater zufolge litt Winehouse unter einem Lungenemphysem als Folge ihres Zigaretten- und Crack-Konsums. Ihre Sprecherin erklärte damals, es gebe frühe Anzeichen, die zu einer solchen Erkrankung führen könnten. (afp/dapd)
Der "Club 27"
