St. Petersburg. . 44 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge am Montagabend beim Absturz eines Passagierflugzeugs im Nordwesten Russlands ums Leben gekommen. Acht Menschen überlebten die Bruchlandung. Das Flugzeug war auf dem Weg von Moskau nach Petrosawodsk.

44 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge am Montagabend beim Absturz eines Passagierflugzeugs im Nordwesten Russlands ums Leben gekommen. Unter den Opfern ist auch ein deutsch-russischer Doppelstaatler. Das teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Nähere Angaben machte das Ministerium nicht. Das Außenamt steht in Kontakt mit den Angehörigen des Mannes. Acht Menschen überlebten die Bruchlandung, darunter ein zehn Jahre alter Junge und eine Flugbegleiterin.

Die Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht. Das Flugzeug der Fluggesellschaft RusAir sei auf dem Weg von Moskau nach Petrosawodsk gewesen, sagte Oksana Semjonowa, Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums, der Nachrichtenagentur AP.

Angaben zu einer möglichen Unglücksursache machte das Ministerium zunächst nicht. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte den Direktor des Flughafens von Petrosawodsk, Alexei Kusmitzki, mit den Worten es hätten „ungünstige Wetterbedingungen“ geherrscht. Die Flugdatenschreiber der Maschine wurden Berichten zufolge geborgen.

Ein Versagen der für schlechte Sicht vorgesehenen Extra-Befeuerung der Landebahn habe zu den Problemen des Piloten beigetragen, sagte Alexei Morosow, Vizechef der staatsübergreifenden Flugkommission, der Nachrichtenagentur ITAR-Tass. Ein Sprecher der Fluggesellschaft RusAir sagte, das Flugzeug sei funktionstüchtig und die Wetterbedingungen seien, wenn auch heikel, nicht kritisch gewesen.

Absturz vor der Landebahn

Das Flugzeug sei beim Landeanflug ein oder zwei Kilometer vor Beginn der Landebahn abgestürzt, sagte Semjonowa. Es sei noch ungeklärt, ob der Pilot versucht habe auf der Straße zu landen, oder ob das Flugzeug zufällig dort herunterkam, sagte sie. Petrosawodsk liegt nahe der finnischen Grenze rund 650 Kilometer nordwestlich von Moskau in der Region Karelien.

Auf den Internetseiten des Katastrophenschutzministeriums veröffentlichte Fotos zeigen auf einer Straße verteilte Metallfragmente. Über dem Wald im Hintergrund hängt dichter Nebel. Das einzige auf den Fotos identifizierbare Bauteil des Flugzeugs ist ein aus dem Boden herausragendes Fahrgestellteil.

52 Personen an Bord

An Bord des Flugzeugs befanden sich nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums 52 Personen, darunter neun Besatzungsmitglieder. Nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen befand sich unter den Opfern auch ein Schwede. Bei dem Flugzeug handelt es sich nach Ministeriumsangaben um eine russische Maschine des Typs Tupolew TU-134.

Die Niederlassung des Katastrophenschutzministeriums in der Region Karelien teilte mit, am Montag um 23.40 Uhr Ortszeit (21.40 Uhr MESZ) sei der Funkkontakt zum Piloten abgerissen.

Für Dienstag ist ein Auftritt des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin bei der Luftfahrtschau in Le Bourget bei Paris zur Unterstützung der russischen Luftfahrtindustrie geplant. (dapd)