Die Anschaffung kostete 250 Euro, die Hundesteuer 86 Euro, für die Haftpflichtversicherung kommen jedes Jahr 50 Euro dazu. Futter und Spielzeug noch gar nicht eingerechnet. Ein Hund kann teuer werden und viele Halter haben Probleme, ihren Liebling angemessen zu versorgen.

Denn für Rentner oder Hartz-IV-Empfänger ist ein Tierarztbesuch manchmal unbezahlbar.

„Ich erlebe häufig, dass Halter überlegen, welche Behandlung sie sich leisten können,”, sagt Tierarzt Georg Boesing. Dann müsse entschieden werden, welche Behandlung am notwendigsten ist. Er sieht aber auch immer wieder Fälle, in denen ein zweiter und dritter Hund angeschafft wird, obwohl das Geld dafür nicht reicht. „Manchmal ist das Herz größer als der Verstand”, sagt Boesing.

Erik Regenberg (44) und Björn Mentler haben die Kosten genau durchkalkuliert, bevor sie ihren Besset-Dackel-Mischling aus Spanien geholt haben. Falls es doch mal knapp werden sollte, steht für sie fest: „Ich würde lieber meinen Kühlschrank leer lassen, als meinen Hund abzugeben. Das ist ein Familienmitglied”, sagt Mentler. „Seinen Partner würde man ja auch nicht abgeben, wenn er krank wird.”

Doch immer mehr Menschen fühlen sich zu diesem Schritt gezwungen, können sich die Behandlungen beim Tierarzt nicht mehr leisten. Die Tierheime in NRW klagen über deutlich stärkeren Zulauf, da die Halter die Kosten in der Wirtschaftskrise nicht mehr tragen können.

Auch Sabine Müller (50) hat nur eine kleine Rente. Trotzdem hat sie sich vor sechs Wochen einen Hund aus dem Tierheim geholt. „Sternchen darf nicht oft krank werden, das könnte ich mir nicht leisten”, sagt sie. Um die Behandlungskosten zu zahlen, würde sie sich sogar Geld leihen. Sie findet, dass bei armen Leuten, der Staat die Kosten für den Tierarzt übernehmen sollte: „Schließlich können ja die Tiere nichts dafür.”