Almeria/Madrid. . Die Spur der Gurken mit Ehec-Bakterien weist immer deutlicher nach Spanien. Nachdem in Deutschland und Dänemark bereits infizierte Gurken aus Spanien sichergestellt wurden, tauchten am Wochenende in Tschechien verdächtige Lieferungen auf.
Auch wenn die spanischen Bauern alle Schuld von sich weisen und behaupten, ihre Produkte seien erst bei einem deutschen Großhändler oder in den belieferten Ländern verseucht worden: Die Ermittler schließen nicht mehr aus, dass die Ehec-Bakterien über kontaminierten Naturdünger oder verschmutzte Bewässerungsanlagen auf Salatgurken kamen, die auf Plantagen in der Provinz Almeria wuchsen.
Inspektoren der Gesundheitsbehörden untersuchen einen großen Anbaubetrieb in Südspanien, auf dessen Feldern die belasteten Gurken gewachsen, und zwei in der Nähe liegende Kooperativen, über welche sie vertrieben worden sein sollen.
Schon vor Tagen vermutete der prominente spanische Mediziner Manuel Valenzuela, dass die Bakterien „über kontaminierte Gülle oder daraus gewonnene Düngerprodukte“ einige Gurkenfelder befallen haben. Die Millionen Gurken, die auf den riesigen Treibhausplantagen rund um Almeria sprießen, werden über kleine computergesteuerte Düsen mit Wasser, Nährstoffen und Dünger versorgt.
Ein Missverständnis
Die Hamburger Gesundheitsbehörden hatten auf dem Großmarkt vier mit Ehec infizierte Gurken sichergestellt. Drei dieser Biogurken wurden spanischen Lieferanten zugeordnet. Die vierte sei möglicherweise eine holländische Gurke, hieß es zunächst. Was ein Missverständnis sein könnte. Denn der in Spanien produzierte Gurkentyp heißt offiziell „holländische Gurke“. Es handelt sich um extralange Salatgurken, die für den nordeuropäischen Markt angebaut und in Spanien praktisch nicht verkauft werden.