Rom. . Nach neun Jahren auf der Flucht hat die Polizei den mutmaßlichen Anführer des Camorra-Clans Mallardo gefasst. Ihm werden Erpressung, Raub und Geldwäsche vorgeworfen.

Im Süden Italiens ist der Polizei eine weitere Festnahme eines der gefährlichsten Mafiabosse des Landes gelungen. Guiseppe Dell’Aquila sei nach neun Jahren auf der Flucht in einer befestigten Villa in Varcaturo, 30 Kilometer nordwestlich von Neapel, gefasst worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Der mutmaßliche Anführer des Camorra-Clans Mallardo gilt als einflussreicher Akteur in dem Mafiasyndikat und soll ein Bündnis zwischen rivalisierenden Mafiabanden initiiert haben. Dell’Aquila wurde auf der Liste der gefährlichsten flüchtigen Verdächtigen in Italien geführt. Ihm werden Erpressung, Raub und Geldwäsche zur Last gelegt.

Der Mafia-Aussteiger Salvatore Giuliano hatte Dell’Aquila als „grausamen Mörder“ beschrieben, der etwa hundert Menschen umgebracht habe. 2009 war Dell“Aquila einer Festnahme knapp entgangen: Als die Polizei seine Yacht durchsuchte, sprang er in einen See und schwamm den Beamten davon.

Mitte Mai hatte die italienische Polizei mit Giuseppe Pacilli bereits einen der gefährlichsten flüchtigen Mafiabosse des Landes dingfest gemacht. In den Wochen zuvor waren ihr die mutmaßliche Nummer zwei des Camorra-Clans Casalesi, Mario Caterino, sowie der mutmaßliche Finanzchef des Casalesi-Clans, Vincenzo Schiavone, ins Netz gegangen. (afp)