London. . Familie Middleton ist empört: Der Grund sind Paparazzi-Fotos ihrer Tochter Pippa, die sie oben ohne auf einer Luxusyacht zeigen. Mit von der Partie waren auch Kate und Prinz William. Die Middletons sehen ihre Privatsphäre verletzt.

Den Ort ihrer Flitterwochen haben Prinz William und Kate wohl mit Bedacht gewählt - egal wohin, nur weit, weit weg vom Blitzlichtgewitter der Paparazzi, könnte die Devise gelautet haben. Tatsächlich droht im heimischen Großbritannien ein rechtlicher Streit um das umstrittene Tagewerk der besonderen Spezies der Pressefotografen, während das Brautpaar fernab seine Zweisamkeit genießt.

Zankapfel sind die pikante Neuveröffentlichung fünf Jahre alter Fotos, die Pippa Middleton auf einem Luxus-Motorboot vor der Küste Ibizas zeigen - und zwar oben ohne. Mit von der Partie sind ihre mit einem knappen Bikini bekleidete Schwester Kate und ihr damaliger Freund William. Ihre wohl eher unverhoffte Klatschpressen-Prominenz verdankt Pippa ihrem viel beachteten Auftritt als schicke Brautjungfer bei der Traumhochzeit ihrer Schwester.

Privatsphäre der Familie verletzt

Prompt wandte sich die Familie Middleton an die unabhängige britische Kommission für Pressebeschwerden (PCC). Die Boulevardblättern „News of the World“, „Daily Mail“, „Mail on Sunday“ und „Daily Mirror“ sollen mit den Veröffentlichungen die Privatsphäre der Familie verletzt haben, lautet der Vorwurf.

Die PCC wird nun entscheiden, ob tatsächlich eine Verletzung der Privatsphäre vorliegt und ob es irgendein „öffentliches Recht auf Information“ gegeben habe, die eine Veröffentlichung der Bilder vielleicht gerechtfertigt hätte.

Die formale Beschwerde der Middletons könnte Beobachtern zufolge den ersten Akt in einem möglichen Konflikt zwischen der britischen Presse und dem Königshaus einläuten. So stehen die royalen Shootingstars William und Kate für eine neue Ära im Hause der Windsors, in der die medialen Territorialansprüche auf die königlichen Hoheitsgebiete neu verhandelt werden dürften. Die Nummer zwei in der Thronfolge und seine Ehefrau scheinen entschlossen, für ein einigermaßen normales Leben fernab des Paparazzi-Terrors kämpfen zu wollen.

„Kein Spaß“

So verbringen der Prinz und seine Braut ihre Flitterwochen offenbar ganz bewusst an einem geheimen Ort, um sich vor allzu neugierigen Kameras zu schützen. „Diese Überlegung dürfte neben dem Sicherheitsaspekt wohl am wichtigsten gewesen sein“, erklärt Joe Little, leitender Redakteur beim „Majesty Magazine“, das sich eigens dem britischen Königshaus widmet. „Wir wissen schon seit langem, dass William keinen Spaß versteht, wenn es um seine Frau und ihre Familie geht.“

Dass der stets trittsichere und smart auftretende William mit Paparazzi fremdelt, können viele Briten angesichts des Schicksals seiner Mutter Diana gut nachempfinden. So denken viele mit Schrecken an ihre letzten Momente zurück, als sich kurz vor ihrem tödlichen Unfall in Paris im Jahr 1997 Paparazzi an ihre Fersen geheftet hatten.

Für helle Aufregung auf der Insel sorgen dann auch Berichte, dass die „Todesphotos“ von Diana bei den Filmfestspielen von Cannes in „Unlawful King“ (dt. Unrechtmäßiger König), einem neuen Streifen über den Tod der Prinzessin, gezeigt werden sollen. (dapd)