Essen. . Bei seiner letzten regulären „Wetten, dass...?“-Ausgabe lockt Thomas Gottschalk so wenig Zuschauer wie noch nie.

Am Ende blieb ein Schulterzucken: Anders als beim Wettkandidaten Malte Poppinga. Der 28-Jährige, der Musiktitel mittels Schulterzuckungen interpretierte, wusste, was er tat. Beim Zuschauer hingegen spiegelten die Muskelspielchen eher Langeweile wider. In seiner letzten regulären „Wetten, dass ...?“-Show, in der 195. Ausgabe dieses ZDF-FamilienunterhaltungsMarathons, wurde eines klar: Gottschalk wird, wenn er Ende des Jahres endgültig Servus sagt, ein mediales Auslaufmodell verlassen. Mit nur 7,4 Millionen Zuschauern erreichte der Show-Dino in der 30-jährigen Geschichte einen historischen Tiefpunkt. Noch nie wollten so wenig Menschen „Wetten, dass...?“ schauen.

Okay, betrachtet man die Reichweiten, errang das Duo Gottschalk/Hunziker den Tagessieg. Allerdings kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass gerade die jüngeren Zuschauer dem eher unspektakulären Eiertanz mit royalen Einlagen den Rücken kehrten. 2,84 Millionen der 14- bis 49-Jährigen entschieden sich für die Macho-Konkurrenz eines Dieter Bohlen. In der Zielgruppe konnte Gummibärchen Gottschalk gerade mal 2,05 Millionen Menschen locken.

In Offenburg nichts Neues

Obwohl die Mainzelmänner bereits am Freitag bei der Übertragung der englischen Hochzeit erfahren mussten, dass Royal im Zweiten nicht wirklich funktioniert. Gottschalk versuchte es trotzig trotzdem. Im schwarzen Frack, einem Zirkusdirektor ähnlich, dirigierte er seine Gäste mit royalen Anspielungen durch die Manege. Das klappte nicht immer. Die überaus laute, einfach nur nervige Ex-Dschungelkönigin Désirée Nick drohte wiederholt mit schrillen Eskapaden: Dem wunderbaren Hugh Laurie (Dr. House), der sich seine Eierwette von Kandidat Carsten Kühn erklären lassen wollte, knallte Nick ganz locker einen Eierbecher ins Gesicht. Der großartigen, aber sichtlich überraschten Whoopi Goldberg, erklärte sie unaufgefordert: „Nonne zu werden ist eine echte Alternative – kein Friseur, kein Schuhtick“. Wenn das mal keine fundamentale Erkenntnis des öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehens ist. Ansonsten? In Offenburg nichts Neues: Gottschalk machte ein bisschen Werbung für die Konkurrenz von RTL und ARD, und lud die scheinbar unterbezahlte Promi-Gesellschaft, weil die Karten für die Salzburger Festspiele so sündhaft teuer sind, nach Österreich ein.