Bremen. . Der Polizei ist offenbar der Durchbruch im Fall Dennis gelungen. Der Fall des damals Neunjährigen hatte für großes Aufsehen gesorgt. Der Junge war vor zehn Jahren aus einem Schullandheim verschwunden und ermordet worden.

Der Fall Dennis scheint nach zehn Jahren gelöst. Die Polizei hat einen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilte die Polizei am Freitag im niedersächsischen Verden mit. Näheres will sie am Mittag bekannt geben. Der Verdächtige soll umfangreich geständig sein. Der Mann habe außer dem Mord an Dennis noch weitere Morde und sexuellen Missbrauch von Kindern zugegeben, berichtete "Focus online" aus Ermittlerkreisen. Er sei am Donnerstag bis spät in die Nacht verhört worden.

Der Fall Dennis Klein hatte der Polizei viele Jahre Rätsel aufgegeben. Der Junge war im September 2001 während einer Klassenfahrt aus dem Schullandheim in Wulsbüttel im Kreis Cuxhaven verschwunden. Seine Leiche wurde wenige Wochen später etwa 45 Kilometer vom Schullandheim in einem Busch entdeckt. Dennis Klein war erstickt worden.

Der Täter soll außerdem für vier weitere Morde an Jungen unter anderem auch in den Niederlanden und Frankreich verantwortlich sein. Die Polizei hat außerdem den Verdacht, dass die Tat mit 40 weiteren Sexualdelikten in Schullandheimen im Zusammenhang steht.

Weitere Hinweise erst Anfang des Jahres

Erst im Februar waren nach einer Fernsehsendung bei der Polizei Hunderte neue Hinweise eingegangen. Unter anderem will ein Zeuge aus NRW den Täter und Dennis damals in einem Opel Omega gesehen haben. Er schätzte den Mann auf Anfang 30, beschrieb ihn als bulligen Typ und Brillenträger. Der Täter wurde auch als Maskenmann bezeichnet. Ein Phantombild der Polizei von 2001 zeigt den Mann in dunkler Kleidung und Gesichtsmaske.

Zu seinen Opfern gehört ebenfalls Dennis Rostel, der in einem Kinderheim in Lippstadt lebte. Der Junge verschwand im Juni 1995 aus einem Zeltlager bei Schleswig. Die Leiche des Jungen wurde wenig später, gefesselt in einer Düne in Dänemark entdeckt.

Erster Fall 1992

Das erste Opfer des Serienmörders war der 13-jährige Stefan. Er verschwand 1992 aus einem Internat in Scheeßel im Kreis Rotenburg. Auch ihn fand die Polizei tot und gefesselt in einer Dünenlandschaft in Verden. In diesem Fall konnten die Ermittler eine genetische Spur sichern, die möglicherweise zum Täter gehört.

Und noch ein weiterer Fall wurde bekannt. 1999 war ein Achtjähriger nachts aus dem Schlafraum eines Schullandheims getragen worden und in einem anderen Raum missbraucht worden. Er vertraute sich erst ein Jahr später seinen Eltern an.

Die letzte bekannte Tat geschah 2004 an der französischen Atlantikküste. Dort wurde kurz vor Ostern der elfjährige Jonathan getötet. (jgr/dapd)