San Francisco. . Nach der massiven Kritik an einer schwulenfeindlichen App fürs iPhone hat Apple die Reißleine gezogen. Der Konzern nahm das Programm, das Schwule angeblich “heilen“ sollte, aus seinem Angebot.

Der US-Computerhersteller Apple hat ein als schwulenfeindlich kritisiertes Programm für das iPhone aus dem Verkauf gezogen. Die App sei am Dienstag aus dem Onlineverkauf genommen worden, weil sie „beleidigend“ für große Bevölkerungsgruppen sei, sagte Apple-Sprecher Tom Neumayr. Alan Chamber von der christlich-fundamentalistischen US-Aktivistengruppe Exodus, die das Programm zur „Heilung von Homosexualität“ entwickelt hatte, zeigte sich „extrem enttäuscht“.

Gegner wehren sich in Online-Petition

Apple stand massiv unter Druck, das Programm von seiner Webseite zu nehmen. Bis Donnerstag hatten mehr als 153.000 Menschen eine Internetpetition gegen die Anwendung unterzeichnet. „Apple hat eine kluge und verantwortungsvolle Entscheidung getroffen, die beleidigende App fallen zu lassen, die Schwulen und Lesben dämonisiert“, sagte Wayne Besen, der Direktor der US-Gruppe Truth Wins Out, welche die Petition lanciert hatte.

In der Petition wurde Apple vorgeworfen, die „Angstmacherei“ einer „als schwulenfeindlich bekannten Organisation“ über sein Portal zu verbreiten. Exodus stehe für „Desinformation, Vorurteile und Verzerrung“. Exodus kritisierte dagegen die Petition als Angriff auf die Meinungsfreiheit. Die im US-Bundesstaat Florida ansässige Gruppe bietet auf ihrer Webseite denjenigen Hilfe an, die sich „von ihrer Homosexualität befreien“ wollen. (afp)