. . „Der letzte Bulle“ und „Danni Lowinski“ gehen wieder an die Arbeit. Am Morgen startet bei Sat.1 die zweite Staffel der hochgelobten Serien.
Der Mann ist ein wandelnder Anachronismus. Er raucht, er flucht, er duzt jeden, den er trifft. Und auch sie liebt es unkonventionell. Ist laut, manchmal peinlich, immer bodenständig. Typen sind sie beide. Wahrscheinlich ist das ein Grund für ihren Erfolg bei Sat.1. Heute kehren „Der letzte Bulle“ (20.15 Uhr) und Danni Lowinski (21.15 Uhr) auf den Bildschirm zurück.
Die ersten Staffeln beider Serien fuhren überraschend hohe Werte ein. 15,2 Prozent der werberelevanten Fernsehzuschauer zwischen 14 und 49 Jahren erreichte Annette Frier als patente Juristin, und Henning Baum holte als Polizist Mick Brisgau, der nach 20 Jahren aus dem Koma erwacht, 13,6 Prozent. Was immer noch klar über dem Jahres-Senderschnitt von 10,7 Prozent liegt. Und dass, obwohl zeitgleich Günter Jauch bei RTL nach Millionären sucht und Herr Rach Restaurants vor dem Ruin rettet.
Die Zeichen stehen gut, dass die Erfolgsgeschichten weitergehen. „Der letzte Bulle“ jedenfalls macht nicht den Fehler, die Ausgangsidee endlos platt zu walzen. „Mick entwickelt sich weiter“, bestätigt Baum, was sich bereits in den ersten Folgen der zweiten Staffel andeutet. „Langsam kommt er an im digitalen Zeitalter.“ Ein 80er-Jahre-Macho bleibt er trotzdem. Mit ganz eigenem Witz und Werten, die unverrückbar sind für ihn. Und gemordet wird natürlich wieder im Revier – zum Auftakt in einem Westernverein, später auch in einem Männerstrip-Club. Der regionale Bezug ist wichtig für Baum, von dem viele behaupten, er müsse sich nicht großartig verstellen für die Rolle des Brisgau. „Die Serie“, hat er mehrfach betont, „kann nur im Ruhrgebiet so gut funktionieren.“
Und weil die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt. Deshalb sind auch alle wieder mit von der Partie. Nur der Handlungsstrang um seine Ex-Frau Lisa (Floriane Daniel) läuft aus. Dafür sind unter anderem Sonja Kirchberger, Caroline Beil, Helmut Zierl und Kati Karrenbauer in Gastrollen zu sehen.
Ein neuer Liebhaber
Neue Gesichter gibt es dagegen, wenn Danni Lowinski wieder ihren Klapptisch im Einkaufszentrum aufstellt. Tino Mewes alias Hannes übernimmt den Schlüsseldienst von Dannis Kompagnon Rasoul (Elyas M’Barek) und „Tatort“-Hauptkommissar Sebastian Bezzel ist als Wachmann und neuer Liebhaber Sven Novak mit von der Partie. Ansonsten aber bleibt die Serie bei dem Konzept, das bei Zuschauern und Kritikern so gut ankam. „Die großen Probleme der kleinen Welt“, nennt Frier die Fälle, die sie als Lowinski vertritt. Manche davon gehen unter die Haut, trotzdem darf man lächeln, manchmal sogar lachen. Was beabsichtigt ist. „Ernste Themen“, sagt Frier, „müssen ja nicht immer schwer und betroffen erzählt werden.“