Hamburg. . Die Fernsehlotterie wollte mit der Verpflichtung der lange erkrankten Moderatorin Monica Lierhaus einen Befreiungsschlag landen. Doch vorerst geht die Rechnung nicht auf.
Die ARD-Fernsehlotterie hat die Verpflichtung der ehemaligen „Sportschau“-Moderatorin Monica Lierhaus verteidigt.
Lotterie-Chef Christian Kipper warb gestern in Hamburg für Lierhaus, die sich vor kurzem nach zweijähriger Krankheit zurückgemeldet hatte: „Mit Monica Lierhaus haben wir die bestmögliche Fürsprecherin für unser Anliegen gewonnen. Sie hilft uns dabei, den mit dem Loskauf verbundenen karitativen Zweck bekannter zu machen und vielen Menschen zu ihrem ‚Platz an der Sonne‘ zu verhelfen.“
Nötig wäre es. Die Fernsehlotterie darf nur eingeschränkt werben, der Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzes ist tabu. Der Lotteriestaatsvertrag gibt das so vor. Zudem beklagt die Fernsehlotterie einen zu ho-hen Altersschnitt ihrer Spieler.
Die Verpflichtung von Lierhaus versprach Lösung der Probleme. Die Moderatorin ist ungebrochen beliebt, zumal Krankengeschichte und Reha die Fernsehnation rührten.
Dennoch geht die Rechnung vorerst nicht auf. Unwidersprochene Berichte über ein Jahres-Salär von 450.000 Euro für Lierhaus führten zu Protest-Kündigungen von Dauerlosen. Kipper hofft, den Trend drehen zu können.
Lierhaus’ Aufgaben wurden gestern präzisiert. Sie soll die jährlich rund 50 Ziehungen der Wochengewinner im Fernsehen präsentieren. Zudem rollt bald eine Werbekampagne mit der Dame an. Sie soll aber auch mit persönlichen Auftritten für Los-Verkäufe werben. Vorgesehen sind Pressekonferenzen und Besuche sozialer Einrichtungen, die die Fernsehlotterie unterstützt. Voriges Jahr förderte die 1956 gegründete Soziallotterie nach eigenen Angaben 300 gemeinnützige Projekte zugunsten hilfsbedürftiger Menschen. 40 Prozent der Einnahmen aus dem Losverkauf gehen an soziale Einrichtungen.
Lierhaus selbst ließ sich bei der Präsentation entschuldigen. Sie war nur per Plakat präsent.