Berlin. . Neue Studie zum Alkoholkonsum wurde vorgestellt. Das Erfreuliche: Weniger Jugendliche trinken regelmäßig. Das Bedenkliche: Nach wie vor ist das Komasaufen in.

Mechthild Dyckmans (FDP) fand lobende Worte zum Trinkverhalten der Heranwachsenden: „Die Jugendlichen sind fast schon ein Vorbild für die Erwachsenen“, sagte die Drogenbeauftragte der Regierung bei der Präsentation einer neuen Studie zum Alkoholkonsum von Zwölf- bis 25-Jährigen. Denn noch nie in den letzten 40 Jahren haben so wenig junge Leute kontinuierlich getrunken wie heute.

So haben 2010 nur noch 13 Prozent unter den Zwölf- bis 17-Jährigen regelmäßig zur Flasche gegriffen, während es 2004 noch jeder Fünfte war. Von den 18- bis 25-Jährigen tranken zuletzt 34,5 Prozent. Dies ist nicht das einzige positive Ergebnis aus der Erhebung der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA). So sind die Jugendlichen zuletzt im Schnitt 15,9 Jahre alt gewesen, wenn sie ihren ersten Rausch hatten. 2004 lag der Mittelwert noch bei 15,5 Jahren. BZgA-Direktorin Elisabeth Pott begründete diese Positivtrends mit dem stärkeren Jugendschutz und einem leichten Bewusstseinswandel in der Bevölkerung.

Doch die Studie liefert auch besorgniserregende Befunde. Nach wie vor ist das Komasaufen in. So trinkt sich fast jeder Fünfte zwischen 18 und 25 Jahren mindestens viermal im Monat einen richtigen Rausch an. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe sind es immerhin 5,2 Prozent. „Diese Gruppe haben wir noch nicht erreicht“, sagte Dyckmans und kündigte an, die Präventionskampagnen stärker auf Risikogruppen auszuweiten.

Mehr Aufklärung und
Kontrollen gefordert

Dazu gehören für Dyckmans auch die unter 16-Jährigen. „Sie trinken noch zu oft zu viel“, sagte die Drogenbeauftragte. Pro Woche kamen die Jungen im Schnitt auf 15,1 Gramm Alkohol. Das entspricht knapp 0,4 Liter Bier. Der Jugendschutz werde nicht eingehalten, daher müsse man die Kontrollen verschärfen, sagte Dyckmans. Sie appellierte auch an das Bewusstsein der Eltern, ihre Kinder stärker auf die Gefahren des Alkohols hinzuweisen. Besonders im Blick hat Dyckmans hier die 12- bis 15-jährigen Mädchen, unter denen jede achte sich mindestens einmal im Monat betrinkt.

Stärkere Kontrollen und Appelle an die Eltern reichen den Grünen nicht aus. Der jugendpolitische Sprecher der Grünen, Kai Gehring, sprach sich für Werbeeinschränkungen für Alkohol aus. Zudem forderte er „Aufklärungskampagnen, mehr Kontrollen und die Einführung eines Mindestbußgeldes bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz.“