Washington. .

Tausende Vögel sind in den letzten Tagen in den USA gestorben. Die Ursachen dafür sind unklar. Verschwörungstheorien und Apokalypssen-Debatten haben Hochkunjunktur.

Sind tote Vögel ein böses Omen? Vor allem im Internet wird darüber wild spekuliert, seit in den USA Vö­gel tot vom Himmel fielen und Millionen toter Fische in den Flüssen treiben. Ist vielleicht das Ende nahe?

Das rätselhafte Massensterben von Tieren, das mit Beginn des neuen Jahres einsetzte, schürt in den gottesfürchtigen USA die Angst vor der Apokalypse. „Ist Amerikas Tierwelt verflucht?“, fragte allen Ernstes der Internetdienst AOL und riet, Nahrung zu bunkern, wenn in Kürze die Welt untergehen sollte.

Das rätselhafte Vogelsterben von Arkansas und Louisiana, der millionenfache Tod kleiner Fische in der Chesapeake-Bay, der größten Flussmündung Amerikas, ist der ideale Nährboden für Verschwörungs- und Untergangstheorien. Wenn Vögel, die Mittler zwischen Himmel und Erde, tot zu Boden stürzen – „was droht dann erst uns?“ So mancher, der seiner Regierung in Washington ohnehin alles Schlechte zutraut, wittert geheime militärische Tests hinter dem jähen Tod von Vögel und Fischen.

Dass Marylands Behörden den millionenfachen Tod der Fischchen in der Bay mit ungewöhnlich eiskaltem Wasser erklärten, erhöhte nur das Misstrauen. „Das sollen wir glauben?“, twitterten panische Menschen in die Welt. Auch die Vermutung, laute Böllerschüsse in der Silvesternacht hätten die Amseln und mindestens eine Ente über der Ortschaft Beebe in Arkansas zu Tod erschreckt, fand eben so wenig Glauben wie amtliche Spekulationen, dass in Louisiana Starkstromkabel dem Flug der Amseln ein jähes Ende bereitet hatten.

Kollision mit einem Ufo

In Beebe, wo in der Neujahrsnacht rund 5000 tote Vögel die Straßen und Vorgärten bedeckten, kursiert gar die Theorie von einer Kollision der Vögel mit einem Ufo. Ganz ungewöhnlich ist es auf jeden Fall nicht, wenn Vögel gelegentlich tot vom Himmel stürzen. 90 Fälle listete der US-Fernsehsender MSNBC im letzten Halbjahr 2010 auf. In Arkansas erzählt man sich, dass eine Serie von Blitzen 2001 eine Vogelschar wie Steine zu Boden fallen ließ. US-Ornithologin Karen Rowe macht etwas ganz anderes Sorgen: Amerikas Vogelwelt geht es insgesamt nicht gut.