San Francisco. Zwei Nasa-Astronauten befinden sich seit Juni im All – deutlich länger als geplant. Jetzt nannte die Raumfahrtbehörde einen Plan für die Rückkehr.

Suni Williams und Barry „Butch“ Wilmore sollen in wenigen Wochen wieder von der ISS zur Erde zurückkehren. Die Nasa-Astronautin und ihr Raumfahrtkollege befinden sich seit Juni auf der Internationalen Raumstation und damit deutlich länger als geplant. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat nun ein Datum genannt, wann die ablösende Crew ins All aufbrechen soll. Wenn alles nach Plan läuft, soll die vierköpfige „Crew 10“ am 12. März starten.

Die Einsatzplanung der Nasa hat sich dagegen entschieden, eine neue Raumkapsel zu entsenden. Stattdessen soll im März eine bereits im Einsatz gewesene „Dragon“-Kapsel aufbrechen. Somit könne die Mission früher starten, hieß es. An Bord der „Dragon“, einer Kapsel des Raumfahrtunternehmens SpaceX, werden vier Personen sein: die Kommandantin Anne McClain (USA), Pilotin Nichole Ayers (USA), Astronaut Takuya Onishi (Japan) und Kosmonaut Kirill Peskov (Russland).

ISS: „Crew 10“ löst „Crew 9“ ab – dann können Williams und Wilmore nach Hause

In der ISS angekommen, werde es ein paar Tage Überschneidung mit den sich aktuell auf der Raumstation befindlichen Astronauten geben. Anschließend sollen Suni Williams und Barry Wilmore gemeinsam mit ihren Kollegen Nick Hague und Alexander Gorbunow in einer „Dragon“ zur Erde zurückkehren.

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Die beiden Astronauten Williams und Wilmore waren mit einer Starliner-Raumkapsel des US-Luftfahrtkonzerns Boeing ins All aufgebrochen. Es war der erste bemannte Flug dieser Raumkapsel, deren Inbetriebnahme sich über Jahre wegen technischer Schwierigkeiten verzögert hatte. Am 6. Juni 2024 hatten die beiden die ISS erreicht und hätten eigentlich nach acht Tagen zur Erde zurückkehren sollen. Aufgrund technischer Probleme war das jedoch nicht möglich, der Heimflug wurde zunächst auf Februar 2025 und anschließend noch ein weiteres Mal verschoben.

Suni Williams stellt klar: „Fühlen uns nicht im Stich gelassen“

Suni Williams gab dem Freitag Fernsehsender CBS News ein Interview, das am Freitag ausgestrahlt wurde. Sie freue sich insbesondere darauf, ihre Familie und ihre Hunde wiederzusehen und „ins Meer zu springen“. Angesprochen auf einen Social-Media-Post von Präsident Donald Trump, der behauptete, die Biden-Regierung hätte Williams und Wilmore im All im Stich gelassen, sagte sie: „Wir fühlen uns nicht im Stich gelassen.“ Sie seien Teil etwas viel Größeres als sie selbst – nämlich der internationalen Raumstation. „Wir fühlen uns als Teil des Teams und das ist eine große Ehre.“

Sie fühle sich nicht gestrandet, sagte die Astronautin. Sie hätten Nahrung und Kleidung „hier oben“. Für den Fall, dass wirklich etwas passiere, hätten die Astronauten ja auch eine Kapsel vor Ort, um die Station zu verlassen, so Williams. Ende September hatte eine Dragon-Kapsel Nick Hague und Alexander Gorbunow zur ISS gebracht („Crew 9“). Die beiden Plätze in der Kapsel waren extra für Wilmore und Williams freigelassen worden.