Berlin. Nachwuchsschauspieler, soziales Engagement in Haiti, Studium in London: Der Lebensweg von Louis Klamroth sorgt für Überraschungen.

Die Biografie von Louis Klamroth hält einige Wendungen bereit, die man so wohl nicht erwarten würde. Das Leben vor der Kamera begann früh für den in Hamburg geborenen Sohn des Schauspielers Peter Lohmeyer: Schon im Jahr 2001 war er in dem Kinderfilm „Der Mistkerl“ zu sehen. Als Teenager feierte Klamroth mit der Rolle des Matthias Lubanski in Sönke Wortmanns Fußball-Film „Das Wunder von Bern“ seinen Durchbruch – an der Seite seines Vaters.

Fußball spielte indes auch im echten Leben des am 28. Oktober 1989 geborenen Nachwuchsstars eine Rolle; er trainierte in seiner Jugend beim Hamburger Traditionsclub „Altona 93“. Selbst fernzusehen war in seinen jungen Jahren eine Ausnahme, wie er im Jahr 2022 in einem Instagram-Post verriet: „Meine Geschwister und ich durften höchstens mal Schloss Einstein oder Pfefferkörner einschalten“, schrieb er damals. Nach seinem Abitur engagierte er sich in Guatemala für SOS-Kinderdörfer, kurz darauf in Haiti, wo das verheerende Erdbeben im Jahr 2010 viel Leid hinterlassen hatte.

Louis Klamroth: Der ungewöhnliche Weg zum ARD-Moderator

„An einigen Erlebnissen habe ich sicher noch ganz schön zu knabbern, aber das kriege ich schon hin“, sagte Klamroth, der seine Erfahrungen damals in einem Internetblog (www.haiti-blog.de) festhielt. „Die schreien zur Begrüßung immer laut ,Blanc‘, da meine Haut und Haare so weiß sind“, erzählte Klamroth damals laut Hamburger Abendblatt. „Dann darf jeder einmal meine Haare berühren und meine riesige Nase anfassen.“

Nach dem Engagement folgte allerdings nicht das Naheliegende: Klamroth besuchte keine der renommierten Schauspielschulen in Berlin oder München, sondern studierte Politik und Wirtschaft an der Vrije Universiteit Amsterdam und an der Londoner School of Economics (LSE).

Kameras und der Journalismus blieben aber ein Teil im Leben des heutigen Moderators, handelt es sich doch um „Familiensache“: Seine Mutter arbeitete als Kameraassistentin, die Großtante – Wibke Bruhns – war die erste Frau in einer Nachrichtensendung der Bundesrepublik („heute“ im ZDF).

Sein journalistisches Talent zeigte sich früh. 2016 startete er mit „Klamroths Konter“ eine eigene Polit-Talkshow auf n-tv, in der er hochrangige Gäste mit ungewöhnlich direktem Interviewstil konfrontierte. Im Jahr 2018 gewann Klamroth damit den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Information“. Später moderierte er auf ProSieben das Format „ProSieben Bundestagswahl-Show“, das junge Menschen für Politik begeistern sollte.

Als sich Moderator Frank Plasberg zurückzog, fiel die Wahl für den ARD-Talk „Hart aber fair“ im Jahr 2023 auf den jungen Journalisten. Im Interview mit dem Branchenmagazin „DWDL“ machte er transparent, dass er mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer liiert ist.