Rom. Die Jagd des Präsidentensohns in der Lagune von Venedig war laut örtlicher Behörden rechtens. Doch ein Detail sorgt weiter für Empörung.

Ein Video, das Donald Trump Jr. (47) auf Vogeljagd in der Lagune von Venedig zeigt, hat in Italien für einen Aufschrei gesorgt. Wie sich nun jedoch herausstellte, soll der Sohn von US-Präsident Donald Trump, anders als vermutet, sehr wohl die nötigen Genehmigungen für die Jagd gehabt haben.

„Wir haben ihm die Jagdgenehmigung erteilt“, erklärte der Beauftragte der Region für Jagd und Fischerei Cristiano Corazzari laut der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. Der Antrag sei am 25. November 2024 eingegangen und drei Tage später genehmigt worden. Die Jagdgenehmigung dürfe auch ausländischen Staatsbürgern erteilt werden, sofern sie eine Kopie einer Reihe von Dokumenten vorlegen: unter anderem eine ins Italienische übersetzte Erlaubnis für die Jagdtätigkeit im eigenen Land und ein europäischer Feuerwaffenschein.

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Bei Donald Trump Jr. sei das gesamte Verfahren eingehalten worden, betonte Corazzari. Der US-Unternehmer habe auf einem 500 Hektar großen Gelände im Besitz des venezianischen Fischzüchters Oliver Martini geschossen, mit dem er befreundet sei. Doch die mutmaßlich illegale Jagd war nicht der einzige Vorwurf gegen den Präsidentensohn.

Jagte Donald Trump Jr. geschützte Arten?

Das Video, das bei dem Jagdausflug im Dezember entstand und den Aufschrei ausgelöst hatte, wurde vom US-Portal „Field Ethos“ veröffentlicht. Die Website nennt Trump Jr. als Gründer und Herausgeber. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der 47-Jährige auf Wasservögel schießt und stolz seine Beute in die Kamera hält.

Der venezianische Stadtrat Andrea Zanoni warf ihm und seinen Freunden vor, auf geschützte Arten geschossen zu haben. Zanoni, Mitglied der Grünen-Partei Europa Verde, will laut Medienberichten eine Beschwerde bei der Justiz einreichen. „Hier können sie nicht die Herren spielen“, sagte er über die Gruppe. „Die verschiedenen Jagdszenen in der Lagune von Venedig wurden wahrscheinlich in einem Gebiet gedreht, das durch EU-Vorschriften geschützt ist.“

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Venedig zieht nicht nur Tagestouristen an. Abseits der gewohnten Gebiete lockt eine malerische Natur. © picture alliance / Shotshop | Dmitry Rukhlenko

Die Linkspartei AVS fordert vom italienischen Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin eine Stellungnahme. Auch eine weitere venezianische Stadträtin, Monica Sambo, erklärte: „Es ist inakzeptabel, dass geschützte Arten in der Lagune von Venedig getötet werden. Sollte die Beteiligung von Trump Jr. an der Jagd in der Lagune bestätigt werden, hoffen wir, dass er wie jeder andere Bürger strafrechtlich verfolgt wird.“

Venedigs Politiker fordern harte Strafe für Trump Jr.

Bei der Jagd in Venedig war Don Trump Jr. mit Dave Eder und Jason Vincent unterwegs, die mit ihm „Field Ethos“ betreiben. Bei „Field Ethos“ handelt es sich um ein 2021 gegründetes Portal mit Geschichten über Jagd, Fischerei und Kulinarik. Alle drei Männer sind gute Freunde des Unternehmers Oliver Martini, der den Vorwurf der Vogeljagd auf seinem Gelände vehement bestritt.

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„Wir sind Eigentümer des Areals, auf dem geschossen wurde“, rechtfertigte sich Martini. „Wir haben eine Jagdgenehmigung und respektieren die Vögel. Wir jagen nur einmal pro Woche und schützen die Umwelt, damit Zugvögel gute Bedingungen für den Winterverbleib finden.“ Inzwischen wurde das Video von der Webseite von „Field Ethos“ entfernt.