Berlin. Ein Einschlag von „2024 YR4“ kann laut Experten nicht ausgeschlossen werden. Nun wurde die Wahrscheinlichkeit dafür noch einmal erhöht.

Ein Asteroid könnte der Erde in etwa acht Jahren möglicherweise gefährlich nahekommen. Laut der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA hat „2024 YR4“ eine Wahrscheinlichkeit von fast 99 Prozent, unseren Planeten am 22. Dezember 2032 sicher zu passieren. Ein Einschlag gilt zwar als unwahrscheinlich, kann aber derzeit nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Die berechnete Wahrscheinlichkeit dafür von aktuell etwa 2 Prozent sei „eine der höchsten Wahrscheinlichkeiten für einen Einschlag eines Gesteinsbrockens von bedeutender Größe, die es je gab“, schrieb David Rankin vom Teleskopsystem Catalina Sky Survey auf Bluesky mit Blick auf bisher erfasste Daten, die allerdings nur einen winzigen Zeitraum der Erdgeschichte umfassen.

Ende Januar lag die Wahrscheinlichkeit noch bei 1,2 Prozent und wurde Anfang Februar bereits auf 1,6 Prozent angehoben. Nun sind es 2 Prozent – immer noch eine geringe Wahrscheinlichkeit.

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Experten beobachten mögliche Erdannäherung

Von der ESA hieß es, dass die berechnete Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag eines noch fernen Asteroiden nach weiteren Beobachtungen oft auf null sinke. Laut ESA gab es ein ähnliches Szenario bereits 2004: Damals lag die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid Apophis 2029 die Erde trifft, zunächst bei 2,7 Prozent. Inzwischen gilt eine Kollision als ausgeschlossen.

Der Asteroid hat laut der ESA einen Durchmesser von 40 bis 100 Metern und ist derzeit etwa 27 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Er wurde am 25. Dezember automatisch von einem Teleskop erfasst. Auf der sogenannten Turiner Skala wird er mit 3 eingestuft. 

Das bedeutet, dass es sich um eine engere Annäherung eines Himmelskörpers an die Erde handelt, die die Aufmerksamkeit von Astronomen erfordert. Liegt die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags bei mindestens einem Prozent, schaltet sich das Internationale Asteroiden-Warnnetzwerk (IAWN) ein und sammelt Daten.

Asteroid „2024 YR4“: Was passiert bei einem Einschlag?

Sollte „2024 YR4“ tatsächlich die Erde treffen, könnte er in der Atmosphäre explodieren und mit einer Druckwelle und Hitze Schäden anrichten, wie es hieß. Er könnte auch einen Krater mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer verursachen. Ein Asteroid dieser Größe schlägt der ESA zufolge im Mittel alle paar Tausend Jahre auf der Erde ein.

„2024 YR4“ sei kein sogenannter Planetenkiller, der das Leben auf der Erde auslöschen könnte, wurde der Leiter der Asteroidenabwehr bei der ESA, Richard Moissl, auf den Portalen von „Ippen Media“ zitiert. „Es ist kein Grund zur Beunruhigung“, sagte der Wissenschaftler. „Wir gehen davon aus, dass es ein naher oder auch sehr erdnaher Vorbeiflug wird.“

In den nächsten Monaten wird sich der Asteroid nach ESA-Angaben auf seiner langgestreckten Umlaufbahn um die Sonne zunächst von der Erde entfernen und aus dem Blickfeld verschwinden. Zu beobachten sei er dann erst wieder im Jahr 2028.

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