Ingolstadt. Am Bahnhof in Ingolstadt kommt es zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall. Nur das Eingreifen von Zeugen kann Schlimmeres verhindern.
Diese Aktion liest sich wie eine Szene aus einem „Mission Impossible“-Film, ist aber wirklich so passiert. Am Donnerstagnachmittag fand ein 40-Jähriger, der laut Polizei ohne Fahrschein war, eine äußerst gefährliche Möglichkeit, mit einem Zug weiterzufahren: Als der ICE in Ingolstadt aus dem Bahnhof rollte, sprang der Mann zwischen zwei Waggons und hielt sich an den dort gelegenen Kabelsträngen fest.
Die Bundespolizeidirektion München informierte nun über den Vorfall und berichtete: „Gegen 15:00 Uhr informierte das Polizeipräsidium Oberbayern Nord die Bundespolizeiinspektion Nürnberg darüber, dass Zeugen beobachtet haben, wie ein Mann auf einen aus dem Ingolstädter Hauptbahnhof abfahrenden ICE gesprungen ist.“ Die umgehend benachrichtigte Notfallleistelle der Deutschen Bahn (DB) verständigte den Fahrer der Bahn und in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei kam es zu einem außerplanmäßigen, aber kontrollierten Nothalt im Bahnhof Kinding.
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Der Mann wurde dann von einem zufällig anwesenden Polizeibeamten festgenommen und bei einem späteren Halt in Nürnberg der Bundespolizei übergeben. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand war der 40-Jährige bereits in München ohne Fahrschein in dem Zug zugegen gewesen. Bei dem Stopp in Ingolstadt sei er zuerst für eine Zigarettenpause aus dem Waggon gestiegen und anschließend auf den Zug gesprungen.
Deutsche Bahn: Zug fuhr 282 km/h
„Seiner Aussage zufolge wollte er sein während der Zigarettenpause im Zug gelassenes Gepäck nicht allein Weiterreisen lassen. Aufzeichnungen am Zug ergaben, dass der ICE 786 auf der Fahrt von Ingolstadt nach Kinding eine Geschwindigkeit von 282 km/h erreichte“ heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter.
Die Bundespolizei hat nun ein Verfahren gegen den Schwarzfahrer wegen des „Erschleichens von Leistungen“ eingeleitet. Zudem warnt die Polizei eindringlich davor, sich solch lebensgefährlichen Situationen auszusetzen – sei es beim S-Bahn- oder Zugsurfen. Wer Menschen auf oder an Bahnen sieht, solle schnellstmöglich die Polizei oder die Feuerwehr alarmieren und sich an das zuständige Bahnpersonal wenden.