Berlin/Chemnitz. Vor sieben Monaten ist die kleine Valeriia aus Döbeln ermordet worden. Nun beginnt der Prozess gegen den angeklagten Moldawier.

In Chemnitz ist der Prozess um den Mord an der kleinen Valeriia aus dem mittelsächsischen Döbeln eröffnet worden. Zum Auftakt berichtete die Mutter von Gewalt und Drohungen des Angeklagten. Wenn sie ihn verlasse, werde er ihr weh tun, soll ihr dieser rund zwei Wochen vor dem Verschwinden des Kindes gesagt haben. „Du wirst weinen bis zum Ende deines Lebens.“ Sie gab ihm dennoch nach einem Übergriff und telefonischem Stalking einen Korb. „Er hat mich kontrolliert“, berichtet sie über die zweimonatige Beziehung mit dem Moldawier.

Die Anklage wirft dem 37-Jährigen vor, die Neunjährige am 3. Juni 2024 auf ihrem Weg zur Schule in sein Auto gelockt und in einem Wald getötet zu haben. Dazu habe er den Kopf des Kindes in ein Schlammloch gepresst, bis es durch Einatmen von Schlamm erstickt sei. Laut der Anklage sei der Mann verärgert und krankhaft eifersüchtig gewesen, weil sich Valeriias Mutter wenige Tage zuvor von ihm getrennt hatte. Dafür habe er sich an ihr rächen wollen. Er selbst äußerte sich zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen. 

Prozessbeginn im Mordfall Valeriia
Der angeklagte Moldawier wird vor dem Landgericht Chemnitz vorgeführt. Für den Prozess gegen ihn sind vier Verhandlungstage angesetzt. © DPA Images | Hendrik Schmidt

Mord an Valeriia: Polizei suchte eine Woche nach dem Kind

Valeriia stammte aus der Ukraine. Die Mutter war wegen des russischen Krieges gegen ihr Heimatland mit ihren Kindern nach Deutschland geflohen und hatte in Döbeln ein neues Zuhause gefunden. Dort ging die Neunjährige zur Schule. Doch am 3. Juni kam sie nicht zum Unterricht. Ihr Verschwinden war erst aufgefallen, als sie am Nachmittag nicht nach Hause kam. 

Die Polizei hatte daraufhin tagelang nach dem Kind gesucht. Dabei kamen auch ein Hubschrauber, Drohnen, Taucher und Spezialhunde zum Einsatz. Doch da war das Mädchen längst tot. Erst gut eine Woche später fand die Polizei die Leiche im Unterholz eines Waldes. Der Angeklagte wurde wenige Tage später in Prag festgenommen und schließlich von Tschechien nach Deutschland ausgeliefert. Seither sitzt er in Untersuchungshaft. 

Für den Prozess am Landgericht Chemnitz sind vorerst vier Verhandlungstage bis Ende Januar geplant. Bei einer Verurteilung droht dem Mann lebenslange Haft.

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