Berlin. Die Grippewelle in Deutschland nimmt Fahrt auf. Sollte man sich jetzt noch gegen Influenza impfen lassen? Experten geben Tipps.

Die Grippewelle in Deutschland nimmt Fahrt auf, und die Zahl der Krankheitsfälle steigt rasant. Schon seit Anfang Dezember häufen sich die gemeldeten Fälle, und die Zahlen aus der letzten Dezemberwoche sprechen eine deutliche Sprache: Rund 4560 laborbestätigte Influenza-Fälle wurden bereits verzeichnet, ein starker Anstieg im Vergleich zu den 1.220 Fällen aus der ersten Dezemberwoche, wie es in einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) heißt.

Mit dem Beginn der Grippewelle, die laut RKI in den vergangenen Jahren meist im Januar stattfindet, kommt die Frage auf: Kann eine Grippeschutzimpfung jetzt noch den erhofften Schutz bieten? Die jährliche Grippewelle dauert in der Regel drei bis vier Monate und beginnt, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenza A- oder B-Viren nachgewiesen werden. Doch ist es in der aktuellen Phase noch sinnvoll, sich impfen zu lassen?

Grippewelle: Lohnt sich die Grippeimpfung jetzt noch?

Den Piks noch nachzuholen, macht durchaus Sinn, wie der Infektiologe Leif Erik Sander sagt. Auch jetzt, wo die Grippewelle langsam in Gang kommt – dem Robert Koch-Institut zufolge deutet sich ihr Beginn an. 

Ein Mann liegt erkältet im Bett
Die Grippewelle fängt in der Regel im Januar an. Wer zu einer der Risikogruppen gehört, sollte eine Grippeschutzimpfung in Betracht ziehen. © dpa-tmn | Philip Dulian

„Im Grunde ist es nie zu spät – solange die Grippewelle noch nicht durch ist“, sagt der Direktor der Infektiologie der Berliner Charité. Auch im Januar oder Februar lohnt sich die Impfung daher aus seiner Sicht noch. Gut zu wissen: „Es dauert rund zwei Wochen, bis sich die Immunität vollständig aufgebaut hat“, sagt Sander. 

Risikogruppen: Wem wird die Impfung empfohlen?

Der Grippeschutz ist besonders wichtig für Menschen, die ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. „Die Grippeschutzimpfung ist ein wichtiger Baustein, mit der man sich zu einem gewissen Grad vor Ansteckung schützen kann – vor allem aber vor schweren Erkrankungen und Komplikationen“, betont Sander.

Auch interessant

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Grippeschutzimpfung für alle ab 60 Jahren, Schwangere im zweiten Trimester, Personen mit Vorerkrankungen, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie für alle, die durch ihren Beruf einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist der ideale Zeitpunkt für die Impfung von Oktober bis Mitte Dezember.

Wer noch unsicher ist, sollte das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin suchen. Zudem bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) einen praktischen Online-Impfcheck an, der mit wenigen Klicks zu einer individuellen Impfempfehlung führt.