Schoss Schockfotos für Benetton: Star-Fotograf Toscani ist tot
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Berlin. Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist nach schwerer Krankheit gestorben. Er wurde durch eine Benetton-Werbekampagne berühmt.
Eine Nonne und ein Priester in einen tiefen Kuss versunken, ein Aidskranker auf dem Sterbebett, ein noch blutverschmiertes Neugeborenes: Vor allem mit seinen Werbekampagnen für die Modekette Benetton sorgte Oliviero Toscani für Skandale und Boykott-Aufrufe. Nun ist der italienische Star-Fotograf im Alter von 82 Jahren nach schwerer Krankheit am Montag gestorben, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Toscanis Familie berichtete.
Oliviero habe „seine nächste Reise angetreten“, hieß es in der Mitteilung seiner Familie. Der Präsident der Toskana, in der Toscani zuletzt lebte, würdigte den Fotografen als „Meister der Fotografie und Freigeist“. „Sein Genie wird uns weiterhin inspirieren“, schrieb Eugenio Giani in den sozialen Medien.
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Toscani provozierte mit Fotos
Im August offenbarte Toscani in einem Interview, an der Krankheit Amyloidose erkrankt zu sein – einer seltenen Krankheit, die zu Organversagen führt. „Praktisch lagern sich Proteine an bestimmten lebenswichtigen Punkten ab und blockieren den Körper. Und man stirbt. Es gibt keine Heilung“, erklärte der Fotograf. Zuletzt habe er sich einer experimentellen Behandlung unterzogen.
Toscani hatte in den 80ern und 90ern mehr als 15 Jahre lang Werbekampagnen für Benetton fotografiert, bis sich die Wege von Fotograf und Firma trennten. Mehrfach wurde ihm vorgeworfen, mit der Auswahl seiner Motive – Magersüchtige, Aids-Kranke, zum Tode verurteilte Häftlinge – zu provozieren. Auch Kondome in allen möglichen Farben waren auf seinen gefeierten Fotografien zu sehen. Er zeigte seine Bilder in zahlreichen verschiedenen Ausstellungen, auch in Deutschland.
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