Bremerhaven. Der Mann achtet beim Spielen mit dem Smartphone nicht auf seine Umgebung. Die Polizei fühlt sich an ein berühmtes Kindergedicht erinnert.
Glück im Unglück für einen Smartphone-Enthusiasten in Bremerhaven: Ein 42-Jähriger machte sich am Sonntagnachmittag auf die digitale Jagd nach Pokémons. Dabei kam er bei Dunkelheit und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt an die Seebäderkaje an der Weser. Weil er so auf sein Spiel fokussiert war, bekam er nicht mit, dass er plötzlich gefährlich nah an die Wasserkante herankam – und ehe er sich versah, landete er schon in der Weser.
Zum Glück war der Monsterjäger nicht allein unterwegs. Mit der Hilfe seiner Begleiterin fand er schnell den Weg zur nächsten Treppe an der Spundwand und konnte eigenständig wieder aus dem eiskalten Wasser herausklettern, wie die Polizei Bremerhaven nun mitteilte.
Polizei stellt klar: Wie gefährlich hätte die Pokémon-Jagd enden können?
Die Einsatzkräfte betonten, dass ein Sturz ins Wasser an dieser Stelle lebensgefährlich sein kann. Der Mann blieb zwar unverletzt, musste jedoch sein Telefon den Fluten überlassen. Die zuständige Polizeidirektion nahm den Vorfall jedoch mit Humor und persiflierte den unbeabsichtigten Tauchgang des 42-Jährigen mit einem selbstgeschrieben Gedicht. Als lyrische Steilvorlage nutzen sie passenderweise die Geschichte vom „Hanns Guck-in-die-Luft“ aus dem berühmten Kinderbuch „Der Struwwelpeter“.
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„Am Sonntag ging er an des Ufers Rand/ Mit dem Smartphone in der Hand. / Nach dem dunklen Himmel hoch / Sah er, wo das Pokémon flog, / Also dass er kerzengrad / Immer näher zur Weser hintrat. / Noch ein Schritt. Plumps! Mit Verdruss / Stürzt er hinab, in den Weser-Fluss“, beginnt das in der Mitteilung veröffentlichte Werk.
Die Einsatzkräfte wiesen zudem darauf hin, dass man in solchen Fällen immer die Polizei und die Feuerwehr rufen solle und ließen ihr Gedicht über den „Pokémon Go“-Fan mit einer eindringlichen Warnung enden. „Und die Moral von der Geschicht‘: Übersieh beim Monsterjagen die Wasserkante nicht.“